13.04.2005

Mauretanien: Christen geraten immer mehr unter Druck

Islamische Extremisten zwingen einheimische Christen in den Untergrund<br />

Mauretanien: Christen geraten immer mehr unter Druck

Islamische Extremisten zwingen einheimische Christen in den Untergrund

N u w a h s u t (idea) – Mauretanien im Nordwesten Afrikas gehört zu den weitgehend unbekannten und ärmsten Ländern der Welt. Die winzige christliche Minderheit hat einen schweren Stand gegenüber einem zunehmend radikalen und militanten Islam. Auf die religiöse Situation in dem überwiegend arabischen Land mit einer schwarzafrikanischen Minderheit macht die Kommission für Religionsfreiheit der Weltweiten Evangelischen Allianz in ihrem Gebetsrundbrief aufmerksam. Von den annähernd drei Millionen Einwohnern seien nur rund 4.000 Christen, etwa 0,14 Prozent der Bevölkerung. Die meisten seien katholische Gastarbeiter; die Zahl der Evangelikalen beziffert die Allianz auf etwa 500. Der Islam ist Staatsreligion; und das Religionsgesetz, die Scharia, ist seit 1983 Teil der Rechtsordnung. Als Folge davon steht die Abkehr vom Islam unter Strafe. Einfuhr, Druck und Verkauf von Bibeln sind ebenso verboten wie die Verbreitung jeglicher Literatur, die dem Islam widerspricht. Nicht-islamische Mission ist ebenfalls verboten.

El-Kaida-Organisation droht Christen und Juden

Extremistische Kräfte im Islam gewinnen immer mehr Einfluß. Im August wurde ein Anschlag auf Staatspräsident Maaouiya Ould Sid'Ahmed Taya verübt, für den der Oberst Islamisten aus Burkina Faso und Libyen verantwortlich machte. Den islamischen Extremisten ist unter anderem ein Dorn im Auge, daß Mauretanien seit 1999 diplomatische Beziehungen zu Israel unterhält. Wenige Wochen vor dem Anschlag veröffentlichte die Omar el-Muktar Brigade eine Drohung gegen Mauretanien im Internet. Die Brigade ist der militärische Flügel jener mit El Kaida verbundenen Terrororganisation, die von dem jordanischen Islamistenchef Abu Mussab el-Zarkawi angeführt wird. Die Gruppe ist für zahlreiche Anschläge im Irak verantwortlich. Die Internet-Drohung richtete sich gegen alle, die mit Juden und Christen zusammenarbeiten. Nach Angaben der Weltallianz sind die wenigen einheimischen Christen Mauretaniens gezwungen, im Untergrund zu leben. Nur Mauretanier, die sich als Händler, Hirten oder Geschäftsleute im Ausland aufhalten, hätten die Möglichkeit, mit dem Evangelium erreicht zu werden.