16.06.2006
Komoren: Gefängnisstrafen wegen Bibelkurs
Am 30. Mai wurden vier Männer während eines Bibelkurses verhaftet.
Polizei unterbrach die Versammlung, führte die Christen ab und
notierte die Namen aller Anwesenden. Während der
Untersuchungshaft wurden die Männer geschlagen, entkleidet
und in eine Zisterne geworfen, wo sie zwei Nächte verbringen
mussten. Die Polizei versuchte durch psychischen und
physischen Druck, dass sie ihren Glauben verleugnen. Radikale
Muslime verlangten bei der Gerichtsverhandlung lauthals die
Todesstrafe für die Christen. Der neue Staatspräsident in seiner
Antrittsrede sagte: dies sei "der Beginn einer grünen Revolution"
und nahm Bezug auf die Farbe der islamischen Flagge. Er sei
auf Wunsch der Wähler bereit, die Scharia, das islamische
Gesetz, durchzusetzen.