08.04.2007

Israel: Shas beantragt Ausdehnung des Gesetzes auf ungesetzliche missionarische Aktivität

Von Hana Levi Julian

Israel: Shas beantragt Ausdehnung des Gesetzes auf ungesetzliche missionarische Aktivität

Von Hana Levi Julian

Intercessors Network, 20. März 2007 - Eine Rekordanzahl von Juden, die letztes Jahr in Israel
zum Islam konvertierten, veranlasste die Shas-Partei, einen Gesetzentwurf in der Knesset
einzubringen, wonach Missionare eingesperrt werden können, die missionieren. Der geistige
Anführer der religiösen Sephardischen Partei "Hareidi", Rabbiner Ovadiah Yosef, drängte Shas
Gruppenleiter MK Yaakov Margi dazu, das gegenwärtige Gesetz auf missionarische Aktivitäten
auszuweiten, nachdem letztes Jahr eine Rekordanzahl von Juden zum Islam konvertierte.
Das geltende Recht fordert sechs Monate Haft für jene, die versuchen, minderjährige Israelis zu
einem Religionswechsel zu überreden oder eine Konvertierungszeremonie an Kindern und
Teenagern durchführen. Die gegenwärtigen Gesetze sehen auch eine fünfjährige Gefängnisstrafe
und/oder eine Geldstrafe für jeden vor, der Geld oder andere Waren anbietet, um Jugendliche
unter 18 Jahren zu einem Religionswechsel zu überreden. Dieses Gesetz bezieht sich jedoch
nicht auf Erwachsene. Dieser Mangel soll vom neuen Gesetz korrigiert werden.
Steigende Anzahl von Juden verlässt das Judentum
Etwa 70 Juden verließen 2006 den Glauben ihrer Väter und schlossen sich der muslimischen
Gemeinschaft an. Im Jahr 2004 waren es noch 27, und 2005 schon 33, die zum Islam
übertraten. Die Anzahl von Muslimen, die zum Judentum konvertierten, war mit nur 7 bei der
Regierung bis Juli 2006 gemeldeten Wechsel dramatisch niedriger.
Viele der Juden, die zum Islam konvertierten, waren Frauen, die arabische Männer heirateten,
ein Prozess, der wesentlich leichter vonstatten geht als der Übertritt ins Judentum, weil es nur
eine Erklärung des Glaubens an Allah einschließt.
Die Anzahl der Juden, die sich zu Christus bekehrten war aber noch höher. Statistiken des
Innenministeriums zeigen, dass 437 Juden im Jahr 2003 sich zu Jesus Christus als ihren Messias
bekannten, im Gegensatz zu 884 Bekehrten im Jahre 2004 und 733 im Jahr 2005.
Neue russische und äthiopische Immigranten sind ein besonderes Risiko
Mitglieder der Shas-Partei sagten, dass Missionare sich besonders an neue Immigranten mit
einer spärlichen jüdischen Erziehung, wie z.B. russische Teenager, Kindern, Eltern und
Großeltern heranmachten, deren jüdische Erziehung (u. a. die Befolgung der Gebote und
religiösen Vorschriften) vom früheren sowjetischen Regime zunichte gemacht wurde.
Missionare hätten ihre Bemühungen aber auch auf die äthiopische Immigrantengemeinschaft
gerichtet, deren Familienstrukturen und kulturelle Kontinuität durch die Integration in die
moderne westliche Gesellschaft unterbrochen wurden. Andere, die in der Ausübung ihrer
Religion nachlässig wurden, seien ebenfalls stark gefährdet.
Nach dem neuen Gesetz können Missionare, die versuchen, einen Israeli von seinem Glauben
abzubringen, bestraft werden, sei es nun vom Judentum, vom Islam oder vom christlichen
Glauben.
"Wir haben nicht vor, die Religionsfreiheit oder das Recht auf Religionslosigkeit zu verletzen",
sagte ein Vertreter der vom Ynet - Pressedienst zitierten Shas- Partei. "Es ist jedem erlaubt, an
seine/ihre eigene Religion zu glauben. Es soll verhindert werden, dass jemand dem
demokratischen Grundrecht auf freie Religionsausübung schadet". Solches werde auch von
jüdischem Gesetz verboten.
"Ob es Christen sind, die aus dem Ausland kommen, oder Juden, die zu einer anderen Religion
wechselten, die in Israel arbeiten, sie alle haben dasselbe vor: jede Spur und Erinnerung an das
Volk Israel zu zerstören" heißt es im vorgeschlagenen Gesetzesentwurf.
Übersetzung: ÖEA/LZ/AKREF