China: Buchladenbesitzer verhaftet

LOS ANGELES, 11. Dezember 2007 - Beamte des Pekinger Sicherheitsamtes (PSB) haben den
Besitzer eines christlichen Buchladens und eine Angestellte verhaftet. Nach Auskunft von Ray
Sharpe, einem Freund des Geschäftsmannes, wurde der 37-jährige Shi Weihan, ein Mitglied
einer nicht registrierten Pekinger Gemeinde, Ende November festgenommen. Die Beamten
beschlagnahmten christliche Literatur aus seinem Laden und Bücher aus seiner Wohnung.
Beamte der PSB-Unterabteilung für den Bezirk Haidian lehnten es ab, seiner Familie etwas über
die gegen ihn vorliegenden Vorwürfe oder seinen Aufenthaltsort mitzuteilen. In der
Vergangenheit habe Shi keine Probleme mit Behörden gehabt, sagte Sharpe. Der
Buchladenbetreiber habe nur Bücher verkauft, für die er die Genehmigung der Regierung hatte.
Beschlagnahmt wurden auch sein Computer und die Geschäftsbücher. Sowohl Shis Büro als
auch seine Wohnung liegen nicht weit vom Olympischen Dorf entfernt. Shi arbeitet auch als
Reisevermittler und die Behörden könnten Ermittlungen hinsichtlich seiner Vermittlung von
Reisen nach China an Ausländer anstellen, sagte Sharpe. Shis Frau, Zhang Jing, und einige
Angestellte wurden ebenfalls festgenommen, jedoch wieder freigelassen. Eine Angestellte, Tian
Hongxia, verblieb in Haft. "Ihr Vater wurde schwer verprügelt, als man sie festnahm", sagte
Sharpe. Bob Fu, der Präsident des China-Hilfsverbandes (CAA), sagte, dies sei "wieder ein Fall
von religiöser Verfolgung in Peking, der gastgebenden Stadt für die Olympischen Sommerspiele
von 2008. Wir fordern die internationale Gemeinschaft dringend dazu auf, für die Respektierung
der Rechtsstaatlichkeit und die sofortige Freilassung von Mr. Shi, Druck auf die chinesische
Regierung auszuüben". Zhang, Frau Shis Frau, wurde zweimal verhört. Da ihr eine
Wiederverhaftung angedroht wurde, ist sie mit ihren beiden Töchtern (7 und 11 Jahre)
untergetaucht. Eine der Töchter, die 7-jährige En-Mei, wurde in den Vereinigten Staaten
geboren und hat einen US-amerikanischen Pass. Aus christlichen Kreisen wird die Besorgnis
geäußert, Shi könne einen diabetischen Schock erleiden. Die Familie hat keine Informationen
über seinen Gesundheitszustand. PSB-Beamte sind bekannt dafür, dass sie Folter anwenden, um
Häftlinge zum Verrat von Informationen über andere Christen zu zwingen. Sharpe zufolge
wollte Shi, ein aktiver Christ, nicht in die registrierte Drei-Selbst-Kirche eintreten. „Er hat
einige Freunde, die unter der staatlich kontrollierten Kirche gelitten haben. Auf Mitglieder
wurde Druck ausgeübt“, sagte Sharpe.
Compass Direct