25.12.2007

China: Regierung will Hausgemeinden beseitigen


(Open Doors) –14. Dezember 2007 - Shi Weihan ist Besitzer eines christlichen Bücherladens in
der Nähe des Olympischen Dorfes in Peking. Vor rund zehn Tagen wurde er verhaftet, seither
gibt es keine Nachrichten über ihn. Seine Frau Zhang Jing wurde wieder freigelassen. Um einer
weiteren Festnahme zu entgehen, versteckt sie sich mit den beiden kleinen Töchtern. Alle
Bücher des Ladens wurden konfisziert und Shis Haus wurde durchsucht.
Shi Weihan verkaufte keine verbotene Literatur, besuchte aber eine nichtregistrierte
Hausgemeinde. Sehr wahrscheinlich steht seine Verhaftung in Verbindung mit einem
politischen Programm, das die Hausgemeinden in China beseitigen soll. Bisher waren lediglich
Gerüchte zu vernehmen, heute steht jedoch außer Frage, dass ein solcher Plan existiert und dass
der Druck auf die Gemeinden bis zu den Olympischen Spielen noch zunehmen wird.
Vor kurzem gelangte ein geheimes Dokument der kommunistischen Partei in die Öffentlichkeit.
Dieses berichtete über eine von Juni bis November durchgeführte Kampagne der Regierung
gegen die Hausgemeinden.
Mitte November gab es noch weitere Verhaftungen: 40 Pastoren eines großen
Hausgemeindenetzwerkes Chinas wurden festgenommen. Es sollen noch nicht alle wieder frei
gekommen sein. Die Polizei verlangt hohe Summen, um sie freizukaufen.