01.02.2007

Kosovo: Noch ein Angriff auf die Serbische Orthodoxe Kirche im

(PRISTINA) 19. Januar 2007 Am vergangenen Montag versuchten Unbekannte die serbische
orthodoxe Kirche des Hl. Nikolaus in der kosovarischen Hauptstadt zu berauben: Sie wollten
die Bleibedachung der kürzlich renovierten Kirche entwenden. Darüber hinaus wurde
festgestellt, dass mehrere Fenster der Kirche zerbrochen wurden, was darauf hindeutet, dass die
Täter auch das Innere der Kirche berauben wollten. Daran hat sie allerdings eine Patrouille der
Kosovo-Polizei gehindert, die die Unbekannten leider nicht festgenommen hat.
Der Vikarbischof der Diözese von Raszien-Prizren und Kosovo-Metohija, Bischof Teodosije
von Lipljan, besuchte den Tatort am Folgetag zusammen mit Mitgliedern der Kommission des
Europarates für den Aufbau der Kirchen und Klöster im Kosovo-Metohija. Er sagte, dass der
Vorfall, der sich in der Hauptstadt der unter UNO-Verwaltung stehenden südserbischen Provinz
ereignet hatte, zeige, dass sich die Angriffe auf christliche Heiligtümer fortsetzen. Bischof
Teodosije betonte, dass er von den Mitgliedern der Aufbau-Kommission des Europarates sowie
von den zuständigen Behörden verlangt habe, dass die renovierten und sich im
Wiederaufbauprozess befindenden orthodoxen Kirchen im Kosovo-Metohija bewacht werden,
damit der Raub und die Zerstörung des kirchlichen Eigentums aufhören möge. Darauf sei
besonders nach den diesjährigen Vorfällen von Prizren bestanden worden, wo historisch sehr
bedeutende, renovierte serbische orthodoxe Kirchen beraubt wurden. Leider würde in diesem
Bereich nichts getan, sagte der Bischof. Er pointierte: "Wenn die zuständigen Institutionen nicht
imstande sind, den christlichen religiösen Objekten entsprechenden Schutz zu gewähren, dann
stellt sich wirklich die Frage, in wie fern es überhaupt möglich sein wird, den begonnenen
Prozess des Wiederaufbaus von Heiligtümern [erfolgreich] zu beenden." Jedoch werde man
nicht nachgeben, sagte Bischof Teodosije. "Während die Zerstörer zerstören und rauben, werden
wir unsere Heiligtümer und Häuser wiederaufbauen, denn nur so zeigen wir, dass es für
orthodoxe Serben im Kosovo-Metohija Platz und Freiheit geben muss", beschloss der
Vikarbischof der Diözese von Raszien-Prizren und Kosovo-Metohija. Auch der
Diözesanbischof Artemije verurteilte inzwischen den Vorfall aufs schärfste.
Die Kirche des Hl. Nikolaus in der kosovarischen Hauptstadt Pristina ist eines der 30 Objekte
der Serbischen Orthodoxen Kirche (SOK), die in den Ausschreitungen der Kosovo-Albaner im

März 2004 zerstört wurden. Auch nach der Brandschatzung im Jahre 2004 wurde die Kirche
mehrere Male zum Ziel räuberischer Angriffe. Das Gotteshaus wurde, zusammen mit seinem
Baptisterium, dem Glockenturm und dem Gemeindehaus im Herbst des vergangenen Jahres
wiederaufgebaut. Nach Beendigung der groben Wiederaufbauarbeiten werden für das Jahr 2007
Arbeiten im Innern der Kirche und der dazugehörigen Objekte geplant.
(ID SOK ME)