01.02.2007

Niederlande: Geistliche Erneuerung im Gange ... aber außerhalb der

Amsterdam / Niederlande, 10.01.2007 (CNA) Religion, besonders das Christentum, scheint in
dem extrem säkularen Holland zurückzukehren, wobei diejenigen, die zu dem Glauben
zurückkehren, Schutz vor dem öffentlichen Leben suchen, anstatt sich damit
auseinanderzusetzen. Das ist die Schlussfolgerung einer Analyse des holländischen Journalisten
Joshua Livestro mit dem Titel "Die Zukunft Hollands nach der Säkularisierung". Nachdem er
sich über die zunehmende Zahl von Menschen, die an ihren Arbeitsplätzen beten und über
Unternehmen, die öffentliches Gebet erlauben äußert, nennt Livestro das Buch von Adjiedj
Bakas und Minne Buwalda, in dem die Autoren behaupten, dass "Gott zurück in Holland ist"
und die Rückkehr von Kruzifixen und religiösen Symbolen in die Klassenräume katholischer
Schulen als Beweis anführen.
Aber nicht alle Neuigkeiten seien gut. Livestro erklärt, dass die christlichen Konfessionen
Mitglieder verloren haben. Die Aussicht für protestantische Kirchen ist nicht gut, da die Anzahl
ihrer Mitglieder von 23 Prozent der Bevölkerung im Jahr 1950 auf heute sechs Prozent
abgenommen hat und laut Regierungsstatistiken erwartet wird, dass die Zahlen auf zwei Prozent
sinken werden. Die Anzahl der Katholiken hat sich von 42 Prozent im Jahr 1958 auf heute 17
Prozent entwickelt und wird erwartungsgemäß auf zehn Prozent im Jahr 2020 fallen.
Religionsausübung unter jungen Leuten ist dennoch auf dem Vormarsch und Livestro erwähnt,
dass trotz des Prozesses der Säkularisierung junge Leute weiterhin die Kirche besuchen. Ein
anderes Phänomen, das die Tendenz zu einer "nachsäkularen Gesellschaft" zu bestätigen
scheint, ist der Trend unter vielen neuen Kirchen, Kulturzentren, Sporttreffpunkte, Schulsäle,
Parkplätze und sogar Nachtclubs in Orte der Anbetung zu verwandeln. "Die Idee scheint zu sein,
den Ort so wenig wie möglich wie traditionelle Orte der Anbetung aussehen zu lassen, um mehr
Gläubige anzulocken", erklärt Livestro.
Ähnlich wie die ersten christlichen Gemeinden, treffen sich die Gläubigen auch häufiger in
Privathäusern, wo sie gemeinsam essen und anbeten.
"So oder so ist das holländische Christentum ein Untergrundphänomen", lautet Livestros
Meinung. "Holländische Christen haben sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, ob freiwillig
- wie im Falle der Hauskirchen oder der Bewegung junger Kirchen - oder weil es ihnen an
Selbstvertrauen fehlt, öffentlich über ihren Glauben zu einem ungläubigen Publikum zu reden",
fügte er hinzu.
Während Christen allmählich aus dem öffentlichen Leben verschwunden sind, fuhr er fort,
"werden Muslime immer prominenter" und machen jetzt "sechs Prozent der holländischen
Bevölkerung" aus. Als Beispiel nennt Livestro die neue Moschee, die in Amsterdam gebaut
wird.
Muslimen ist daran gelegen, ihre Glaubensgefährten davon abzuhalten, den Islam zu verlassen,
behauptet Livestro und fügt hinzu, dass es "sehr unwahrscheinlich ist, dass der holländische
Islam eine ernsthafte Konkurrenz zum Christentum wird, das wenig vor einem Rivalen zu
fürchten hat, der den Religionswechsel ablehnt und noch mit dem reinigenden Feuer des
religiösen Liberalismus zurechtkommen muss."
Übersetzung DB/AKREF