01.02.2007

Norwegen: Trennung von Staat und Kirche abgelehnt

Oslo/Norwegen, 25.01.2007 (AP) Das lutherische Christentum in Norwegen soll nach dem
Willen der meisten Kirchenmitglieder weiter Staatsreligion bleiben. Eine Befragung von mehr
als 2.500 kirchlichen Gruppen und Gemeinden ergab, dass 57,0 Prozent an der bisherigen
Verfassung der Kirche von Norwegen festhalten wollen. Nur 32,9 Prozent sprachen sich für eine
Abschaffung der Staatskirche aus, wie Kultur- und Kirchenminister Trond Giske am Donnerstag
in Oslo mitteilte.
Die Regierung hatte die kirchlichen Kommunitäten im April zu einer Serie von Anhörungen
eingeladen und sie bis zum Jahresende um eine Stellungnahme gebeten. Vorangegangen war die
Empfehlung eines Regierungsausschusses für die Trennung von Staat und Kirche. Im November
sprach sich auch die Generalsynode der Kirche dafür aus. Doch offenbar gebe es kein
öffentliches Bedürfnis, das bestehende System zu ändern, sagte Giske. Als möglichen Grund
nannte er Unsicherheit, welche Folgen eine Reform haben würde. Die Regierung halte an den
geplanten Änderungen fest, doch müssten Art und Ausmaß noch bestimmt werden.
Etwa 86 Prozent der 4,6 Millionen Norweger sind eingetragene Mitglieder der Staatskirche.
Allerdings ist die aktive Teilnahme an der gemeinsamen Religionsausübung weitaus geringer.
Das Luthertum ist in Norwegen seit 1537 durch ein königliches Dekret Staatsreligion. Ein
ähnliches System gibt es auch noch in Dänemark, während in Schweden die Staatskirche mit
Beginn des Jahres 2000 abgeschafft wurde.

Link zur norwegischen Regierungs Web Site: www.odin.dep.no


Quelle: Nachrichtenagentur Associated Press (AP)