15.02.2007

Antisemitismus: Merkliche Zunahme von Angriffen auf Juden in Europa

in Europa im<br />Jahr 2006<br />

Antisemitismus: Merkliche Zunahme von Angriffen auf Juden in Europa

in Europa im
Jahr 2006


Von Amiram Barkat
IN, 29. Jan 2007 In einer jährlichen Pressekonferenz berichtete das "Globale Forum", dass das
Jahr 2006 von einer Eskalation der Angriffe auf Juden (sowohl was die Anzahl als auch die
gewalttätige Natur derselben betraf), von der Ausbreitung der Holocaustleugnung und von
einen vermehrten Vergleich von Israel mit dem Naziregime charakterisiert wurde.
Das "Globale Forum" (GF) - eine Zusammenarbeit der "Jewish Agency", des
Außenministeriums und des Büros des Premierministers, zählte im Jahr 2006 in Frankreich 360
antisemitische Vorfälle, verglichen mit 300 im Jahr 2005. Im Vereinigten Königreich gab es lt.
Bericht eine jährliche Verminderung von 321 Vorfällen im Jahr 2005 auf 312 Vorfälle im Jahr
2006.
In Russland verzeichnete das GF letztes Jahr 300 Vorfälle im Vergleich mit 250 im Jahr 2005
auf. In Österreich gab es einen Sprung von 50 Vorfällen im Jahr 2005 auf 83 im Jahr 2006.
Die skandinavischen Länder verzeichneten im Vorjahr 53 Vorfälle, beträchtlich mehr als die 35
im Jahr 2005. Der Bericht führte eine Steigerung der Vorfälle im Gebiet von Berlin um 60
Prozent an, enthielt jedoch keine Zahlenangaben für ganz Deutschland.
Sprecher des "Globalen Forums" hoben am Sonntag die vielen Schwierigkeiten hervor, denen
sie sich bei der Berichterstattung über und der Klassifizierung von antisemitischen Vorfällen
gegenüber sehen, die die Genauigkeit der Zahlen beeinflussen. Diese sind in erster Linie deshalb
wertvoll, weil man damit Anzeichen von Trends in den Ländern überprüfen kann.
Außenminister Tzipi Livni sagte am Sonntag, dass führende Politiker im Ausland verstehen
müssten, dass Antisemitismus in erster Linie das eigene Problem der betreffenden Staaten ist.
Der Vorstand der "Jewish Agency", Zeev Bielski berichtete, dass, "antisemitische Phänomene
in Europa sehr schlimm sind, Ländern wie Frankreich gefallen und England damit kämpft, sie
in den Griff zu bekommen".
Im Jänner 2006 geschah der entsetzliche Mord an Ilan Halimi, einem französischem Juden.
Bielski sagte, dass sich Halimis Mutter erst vor kurzem dazu entschlossen hat, die Überreste
ihres Sohns zur Beerdigung nach Israel zu bringen, die nächsten Freitag, am ersten Jahrestag
seines Todes, in Jerusalem stattfinden wird.
"Es gibt keinen Zweifel daran, dass der neue Libanonkrieg und der Vorfall in Qana zu den
schwerwiegendsten Vorfällen der letzten zehn Jahre führten", sagte Amos Hermon, ein Beamte
der "Jewish Agency".
Der mit dem Krieg in Zusammenhang stehende schlimmste Vorfall war der, als letzten Juli in
Seattle (Bundesstaat Washington) Pamela Waechter, Belegschaftsmitglied der "Jewish
Federation" (= "Jüdischen Föderation"), vor dem Gebäude derselben erschossen wurde und drei
andere Menschen kritisch verletzt wurden.
Der Krieg erzeugte eine Welle der Kritik, in der Israels Taten mit jenen von Nazideutschland
verglichen wurden. Der Präsident von Venezuela, Hugo Chavez, behauptete, dass diese
israelische Aggression im Libanon vom letzten August
5
"an Hitlers faschistische Methoden erinnerte".
Stefane Gendron, Bürgermeister von Montreal, sagte im August, dass "Israelis die Nazis der
heutigen Zeit" sind.
Ein Cartoon aus der Redaktion einer norwegischen Zeitung zeigte Premierminister Ehud Olmert
als sadistischen SS Beamten im Film "Schindlers Liste".
Hermon bemerkte, dass der norwegische Autor Jostein Gaarder Elemente des historischen
christlichen Antisemitismus in sein Buch "Gott hat Leute erwählt " mit einbezog, das
Erklärungen enthält, wie "Seid unbesorgt, Israel geht wieder ins Exil " und, "Wir lachen über die
Idee, dass Gott ein Volk erwählt haben soll, ihnen dumme Steintafeln und eine Lizenz zum
Töten gegeben hat!"
Andere ernste Vorfälle im Jahr 2006 waren die Messerstecherei-Angriffe unter
Synagogengehern vor dem Chabad - Zentrum in Moskau im Jänner.
Bei einem Schusswaffenangriff auf eine Osloer Synagoge im September 2005 wurde zwar
niemand verletzt, aber die Angreifer waren islamische Extremisten, denen von den Ultrarechten
geholfen wurde. Sie hatten auch beabsichtigt, die israelische Botschafterin Miriam Shomrat zu
entführen.
Im Jahr 2006 wurden in europäischen Staaten verschiedene Berichte veröffentlicht, die den
Umfang und Schweregrad des Antisemitismus zeigten.
Eine britische Parlamentarierkommission stellte fest, dass diese Islamisten und die radikalen
Linken für die Zunahme des Antisemitismus im Land verantwortlich sind.
In Deutschland veröffentlichte Forschungsergebnisse zeigten die weit verbreitete Verwendung
von antisemitischen Ausdrücken in Schulen, in erster Linie von moslemischen Studenten.
Bei Forschungen in der Ukraine stellte sich heraus, dass über ein Drittel der Bürger des Landes
negative Meinungen von Juden hatten.