15.02.2007

China: Religion lebt im kommunistisch regierten Land auf

S c h a n g h a i (idea) - Stand: 09.02.2007 (14:03)– Die Religion erlebt im kommunistisch
regierten China eine Wiedergeburt. Die Zahl der Gläubigen über 16 Jahren soll einer
wissenschaftlichen Untersuchung der Universität Schanghai zufolge auf rund 300 Millionen
gestiegen sein – bei einer Gesamtbevölkerung von rund 1,3 Milliarden.
Vorne der Turm der evangelischen Kirche aus dem Jahre 1910, im Hintergrund die Pagode auf
dem Hügel: Stadtszenerie in Qingdao am Gelben Meer. Foto: Fremdenverkehrsamt China
Während der maoistischen Kulturrevolution vor 40 Jahren sollte die Religion in Rot-China
ausgemerzt werden. Wie die Zeitung China Daily jetzt berichtet, führt Professor Liu Zhongyu,
der an der jüngsten Studie beteiligt war, das Wachstum auf die größere Religionsfreiheit und
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den rapiden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel zurück. Der Untersuchung zufolge
gibt es im Land rund 40 Millionen Christen; im Jahr 2005 waren offiziell nur 16 Millionen
angegeben worden. Gezählt wurden jedoch nur die Mitglieder staatlich sanktionierter
Kirchengemeinden. Die Mehrzahl der Christen versammelt sich in staatlich nicht anerkannten
Hauskirchen, weil sie sich nicht der Kontrolle des Regimes unterwerfen wollen. In einem
internen Bericht sprach der Direktor der staatlichen Religionsbehörde, Yie Xiaowen, vor
kurzem von 130 Millionen Christen; davon seien etwa 20 Millionen Katholiken. Nach
bisherigen Angaben leben in der Volksrepublik ferner rund 100 Buddhisten, 30 Millionen
Taoisten und 20 Millionen Muslime.