15.02.2007

Deutschland: Ein Nachkomme Mohammeds wurde in Deutschland Christ

Lüdenscheid/Stuttgart(idea)-Stand:06.02.2007 (11:01)– Ein Türke, nach eigenen
Angaben ein Nachkomme des islamischen Propheten Mohammed, ist in Deutschland Christ geworden. Mit Freunden setzt sich Serdar Dedeoglu (Lüdenscheid) für die Verbreitung des
christlichen Glaubens unter Moslems ein.
Seither erhält er immer wieder Morddrohungen fanatischer Moslems, die seinen
Religionswechsel nicht akzeptieren wollen. Auch seine Verwandten betrachten die Hinwendung
zum Christentum als Schande für die Familienehre. Bei einer Rückkehr in die Türkei muss
Dedeoglu damit rechnen, umgebracht zu werden. Dennoch haben das Bundesamt für Migration
und Flüchtlinge sowie zwei Gerichte den Asylantrag der Familie Dedeoglu abgelehnt.
Begründung: Christen könnten in der Türkei ihren Glauben unbehelligt leben. Jetzt hoffen
Dedeoglu, seine Frau Hüsniye und die Tochter Isil auf eine Härtefallregelung, um nicht
abgeschoben zu werden. Nach Ansicht ihres Rechtanwalts, Oswald Seitter (Stuttgart), ist es
aufgrund der besonderen Umstände unmöglich, die Familie nicht als gefährdet einzustufen. Für
Moslems stehe außer Frage, dass die in der osttürkischen Stadt Elazig ansässige Familie
tatsächlich von Mohammeds Tochter Fatima und deren Ehemann Ali abstamme. Dort werde die
zur Glaubensrichtung der Aleviten gehörende Familie als heilige Familie verehrt. Der Abfall
eines Familienmitglieds vom Islam sei eine Beleidigung des Religionsstifters und werde auf
keinen Fall toleriert. Dedeoglu sei inzwischen in der Türkei so bekannt, dass er nirgends sicher
sein könne. „Wir sollten uns freuen, wenn jemand aus dem engsten Umfeld Mohammeds Christ
wird, und alles unterlassen, was diesen Menschen gefährden könnte“, sagte Seitter gegenüber
idea.
Mitglied einer Brüdergemeinde
Dedeoglu hatte 1997 in Deutschland Asyl beantragt, weil er sich in seiner Heimat als
Angehöriger der kurdischen Minderheit politisch verfolgt fühlte. Vier Jahre später trat die
Familie zum Christentum über und gehört heute zu einer evangelisch-freikirchlichen
Brüdergemeinde. In Veröffentlichungen und bei Seminaren missioniert der ehemalige Moslem
unter Landsleuten für den christlichen Glauben. Das zeige zwar die Ernsthaftigkeit des
Religionswechsels, verstärke aber zugleich den Hass moslemischer Fanatiker und vergrößere
damit die Lebensgefahr, so Seitter