15.02.2007
Weltverfolgungsindex zur Christenverfolgung
Open Doors veröffentlicht<br />neuen Index
Nordkorea, Saudi-Arabien und der Iran wieder auf den ersten Plätzen
Das Land, in dem Christen am schärfsten verfolgt werden, ist erneut Nordkorea auf Platz 1. In kaum einem anderen Land gibt es so massive Verstöße gegen die Religionsfreiheit wie in Nordkorea. Gegenwärtig leiden 50.000 und 70.000 Christen in nordkoreanischen
Gefangenenlagern. Open Doors macht seit Jahren auf die unvorstellbaren Leiden der Christen in den Arbeitslagern aufmerksam und ruft zum Gebet für sie auf. „Uns erreichen Briefe von
Christen aus dem Land, die härtester Verfolgung ausgesetzt sind und immer wieder um Gebetsunterstützung bitten. Und wir erleben, wie zunehmend mehr Christen in Deutschland ihren leidenden Glaubensgeschwistern beistehen“, sagt Markus Rode, Leiter von Open Doors Deutschland. Derzeit beten 1.688 Christen wöchentlich mindestens zehn Minuten am Tag in der dreijährigen Gebetskampagne für Nordkorea mit. Zum Vorjahr hat sich die schwierige Situation auch für Christen in Saudi-Arabien (Platz 2), dem Iran (Platz 3), Somalia (Platz 4), den Malediven (Platz 5) nicht verbessert. Auf den weiteren Plätzen der Länder, in denen Christen am schärfsten verfolgt werden, sind der Jemen (Platz 6),Bhutan (Platz 7) und Vietnam (Platz 8) sowie Laos (Platz 9). Neu unter den ersten zehn Ländern ist die islamische Republik Afghanistan, die noch 2006 auf Position elf stand.
Positive Entwicklungen in Marokko und Indonesien
Verschlechtert hat sich die Glaubensfreiheit im Jahr 2006 für Christen in Usbekistan, Eritrea, den Komoren, Irak, Nordnigeria, Algerien, Mauretanien, der Türkei, Äthiopien und Nordost-Kenia. In fünf dieser Länder - dem Irak, Nordnigeria, Türkei, Äthiopien und im
Nordosten Kenias – kam es zu religiösen Spannungen nach der Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen in einer dänischen Zeitung. Positive Entwicklungen beobachtete Open Doors in Marokko, Indonesien und Nepal.
Weltweit gehören Christen zu der am meisten verfolgten Glaubensgruppe. Schätzungsweise 200 Millionen Menschen werden aufgrund ihres christlichen Bekenntnisses verfolgt oder
diskriminiert. Der Weltverfolgungsindex gilt für Christen, Politiker, Hilfsorganisationen und
Medien als ein verlässlicher Gradmesser der weltweiten Christenverfolgung. Jedes Jahr bewertet
Open Doors mittels eines speziellen Fragebogens die Situation von Christen in über 100
Ländern und veröffentlicht die Bewertung der ersten 50.
Wie entsteht der Weltverfolgungsindex? Der Index wird jährlich anhand eines speziellen Bogens aus 50 Fragen erstellt. Recherchiert
werden verschiedene Aspekte der Religionsfreiheit in über 100 Ländern. Ist Religionsfreiheit in der Landesverfassung verankert? Haben Bürger das gesetzliche Recht, zum Christentum zu konvertieren? Abgefragt wird auch, ob Christen aufgrund ihres Glaubens verhaftet, gefoltert, in die Psychiatrie eingewiesen oder getötet werden. Auch die Situation der Kirche wird u. a. dahingehend untersucht, ob es erlaubt ist, christliche Literatur zu drucken und zu verbreiten oder
ob Versammlungsorte von Christen oder deren Häuser aus antichristlichen Motiven angegriffen werden. Ungenaue oder fehlende Informationen werden zu Gunsten der Religionsfreiheit
abgewertet.