03.07.2007

Gaza-Streifen: Christen vor harten Zeiten

J e r u s a l e m (idea) - 19.06.07– Den rund 2.500 Christen im Gaza-Streifen drohen harte
Zeiten. Nach Angaben des in Jerusalem erscheinenden Informationsdienstes „Nachrichten aus
Israel“ (NAI) will die radikal-islamische Hamas durchsetzen, dass islamische Vorschriften
auch für Christen gelten. Das betreffe insbesondere ein Alkoholverbot und die
Kopftuchpflicht für Frauen.
Mit Christen, die in Gaza missionarisch tätig seien, werde hart ins Gericht gegangen, so ein
Hamas-Sprecher. Die Drohungen gegen die christliche Minderheit wurden nur zwei Tage
nach der Verwüstung einer christlichen Schule und einer Kirche in Gaza ausgestoßen. Am 17.
Juni hatten maskierte Bewaffnete die Lateinische Kirche in Gaza angezündet und in der
Rosenkranz-Schwesternschule randaliert. Der Direktor der Bibelgesellschaft in Israel und den
palästinensischen Gebieten, Labib Madanat, rief zur weltweiten Fürbitte auf. „Anders als die
Christen im Westjordanland konzentrieren sich die Gläubigen in Gaza mehr darauf, was Gottes Wille für sie in ihrer Situation ist. Das Gespür dafür, wie sehr sie einer totalen
Abhängigkeit vom Herrn bedürfen, ist viel ausgeprägter“, zitiert NAI den Direktor. Seit dem
14. Juni übt die Hamas die alleinige Kontrolle über den Gaza-Streifen aus. Dort leben mehr
als 1,4 Millionen Palästinenser; 99 Prozent sind Muslime.