08.05.2007
Irak: Muslime erpressen Schutzgeld von Christen
B a g d a d (idea) - 19.04.07 - Im Irak werden Christen zu Opfern von Schutzgelderpressungen.
Bisweilen werden sie zudem von muslimischen Extremisten mit dem Tode bedroht, wenn sie
nicht binnen 24 Stunden zum Islam übertreten.
Zunehmendem Druck sind laut Presseberichten vor allem Bewohner des traditionell von vielen
Christen besiedelten Bagdader Stadtbezirks Dora ausgesetzt. Wie die Assyrische Internationale
Nachrichtenagentur berichtet, verlangen Muslime von Christen eine „Schutzsteuer“. Dabei
beriefen sie sich auf ein islamisches Gesetz. Die Zahlungen seien der Preis für die Erlaubnis,
dort zu leben und den christlichen Glauben zu praktizieren. Außerdem gewährleiste die Steuer
„muslimischen Schutz“ vor Angriffen.
Binnen 24 Stunden zum Islam übertreten
Etliche Christen sind mittlerweile aus Dora geflohen. Muslimische Extremisten drohen, die
„Ungläubigen“ zu ermorden, wenn sie nicht binnen 24 Stunden zum Islam übertreten. Sechs
christliche Familien hätten daraufhin ihre Wohnung aufgegeben und seien in die Nähe einer
Kirchengemeinde in einem anderen Stadtbezirk gezogen, berichtet der Informationsdienst
Compass Direct. Die Zahl der Christen im Irak ist durch Flucht vor Krieg, Gewalt und
Terrorismus stark geschrumpft. Von den vor Kriegsbeginn 700.000 Christen sind der
Gesellschaft für bedrohte Völker (Göttingen) zufolge mindestens 500.000 geflohen. 95 Prozent
der 24,7 Millionen Einwohner sind Muslime.