09.05.2007

Türkei: WEA reagiert auf die Morde an Christen in der Türkei

Am Mittwoch, 18. April 2007 wurden in Malatya in der Türkei drei Mitarbeiter eines
Bibelverlags ermordet. Diese Attacke bildet den bisherigen traurigen Höhepunkt einer ganzen
Serie von Angriffen, die offensichtlich die christliche Minderheit im Land treffen soll.
Die drei Christen, die Türken Necati Aydin und Ugur Yüksel sowie der Deutsche Tilman
Ekkehard Geske wurden gefesselt und dann wurden ihnen in den Räumen eines christlichen
Verlagshauses die Kehlen durchgeschnitten. Mehrer Menschen wurden im Zusammenhang
mit den Morden verhaftet und verhört.
Diese Morde schockieren nicht nur die christliche Minderheit in der Türkei sondern auch die
weltweite christliche Gemeinschaft.
Im letzten Jahr sind die politischen Spannungen in dem sekulären Staat, dessen
Bevölkerungsmehrheit sich zum sunnitischen Islam bekennt, ständig gestiegen. Anfang dieses
Jahres wurde der armenisch christliche Journalist Hrant Dink von einem ultranationalen
Jugendlichen erschossen. Letztes Jahr wurde ein katholischer Priester ermordet.
Der Vertreter der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA) Johan Candelin aus Finnland ist
am Freitag in die Türkei gereist, um den Familien der drei Mordopfer geistliche
Unterstützung zu leisten.
"Derzeit geschieht in der Türkei etwas sehr Gefährliches. Das Land klopft an die Türe
Europas und bei weitem nicht alle sind glücklich darüber. Gleichzeitig steht die Nation vor
der Wahl eines neuen Präsidenten und die Spannung zwischen Islamisten und Nationalisten
wächst von Tag zu Tag. Ich bitte alle Christen, für die Familien der Opfer zu beten, für den
Schutz der christlichen Minderheit und für die Türkei", sagte Candelin am Donnerstag.
Auch Geoff Tunnicliffe, der internationale Direktor der WEA hat seiner Trauer über das
tragische Ereignis Ausdruck verliehen: "Wir verurteilen diesen Akt der Gewalt gegen
türkische Christen. Wir müssen eine Möglichkeit finden, Konflikte ohne Brutalitäten dieser
Art zu lösen. Es ist Aufgabe der Regierung, der Gesellschaft und der religiösen Führer, dabei
mitzuhelfen, ein Klima gegenseitigen Respekts zu schaffen, das Verständnis und Versöhnung
bewirkt. Heute trauen wir um unsere Brüder und wir stehen in Solidarität, im Gebet und mit
unserer Unterstützung zu den Christen in der Türkei.