20.05.2007

Nigeria: Privatschulen sollen Christen vor islamischer Beeinflussung bewahren

Islamunterricht an staatlichen Schulen gilt auch für Nicht-Muslime

Nigeria: Privatschulen sollen Christen vor islamischer Beeinflussung bewahren

Islamunterricht an staatlichen Schulen gilt auch für Nicht-Muslime

KELKHEIM, 11. Mai 2007 – Staatliche Schulen sind für christliche Schüler und Lehrer in
Nordnigeria kein sicherer Ort mehr. Immer wieder kommt es zu brutalen Übergriffen durch
muslimische Extremisten. Im März wurde eine christliche Lehrerin einer staatlichen Schule von
Muslimen gesteinigt und ihr Leichnam öffentlich verbrannt. Gemeinsam mit dem Verband
Christian Association of Nigeria (CAN), der die Kirchen in Nigeria vertritt, unterstützt das
Hilfswerk für verfolgte Christen Open Doors (Kelkheim) Christen an staatlichen Schulen. Dort
müssen auch nichtmuslimische Schüler am Islam-Unterricht teilnehmen. Christinnen müssen
sich nach muslimischer Art verhüllen. Eltern befürchten eine zunehmende islamische
Beeinflussung ihrer Kinder. In den vergangenen drei Jahren wurden durch die Partnerschaft über
100 Lehrer für christlichen Religionsunterricht an staatlichen Schulen in Nordnigeria eingesetzt
und finanziell unterstützt. Um Alternativen zum staatlichen Schulsystem zu bieten, fördert Open
Doors mehrere christliche Privatschulen in Nordnigeria darunter die Gidan Shukau Christian
Primary School in Gidan Shukau im Bundesstaat Katsina. Noch als Gouverneur führte der neue
Staatspräsident, der Muslim Umaru Musa Yar´Adua, in Katsina die Scharia (das islamische
Recht) ein. Etwa 50 Prozent der Bürger aus diesem Bundesstaat sind Christen. Alle Schüler
müssen am Islam- und Arabischunterricht teilnehmen. Open Doors bittet Christen in
Deutschland für ihre verfolgten Glaubensgeschwister in Nordnigeria zu beten und informiert auf
Einladung Kirchen und Gemeinden über deren Situation.
Christliche Privatschulen mit biblisch-orientiertem Religionsunterricht
Zur Gidan Shukau Christian Primary School gehören drei Klassenblöcke, ein Wohnhaus, eine
Bücherei und Waschgelegenheiten. Zudem gibt es für Lehrer und Schüler im Alter zwischen
sechs bis zwölf Jahren ausreichend Lehrmaterial, Schulbücher sowie Tische und Stühle, was an
staatlichen Schulen nicht der Regelfall sei, erfuhr Open Doors. Das Bildungsniveau wäre dort
teilweise unzulänglich, berichten einheimische Christen. „Sechs von zehn Lehrern erteilen
Arabischunterricht. Die übrigen unterrichten Englisch, Rechnen und Sachkunde.“ An der
Privatschule erhalten die Schüler neben einer grundlegenden Allgemeinbildung auch
biblisch-orientierten Religionsunterricht. Der 11-jährige Ahimu aus der 6. Klasse erzählt: „Es
ist großartig, in einer christlichen Schule zu lernen, wo man Gott besser kennen lernt. So bin ich
vor der islamischen Täuschung bewahrt worden. Sie können mich entführen oder zu
islamisieren versuchen, aber ich weiß, dass mein Heil von Gott allein kommt. Doch ich will auf
die zugehen, die uns unseres Glaubens wegen verfolgen und uns Schimpfnamen nachrufen.
Auch sie sollen von Jesus hören.“
Hintergrund:
Mindestens zwölf nördliche Bundesstaaten in Nigeria haben die Scharia eingeführt. Seitdem
kam es wiederholt zu Ausbrüchen religiös motivierter Gewalt, die Tausende von
Menschenleben gefordert haben. Von den 135 Millionen Einwohnern sind 49 Prozent Christen,die größtenteils im Süden des Landes leben. Rund 45 Prozent sind Muslime, der Rest gehört
Natur- und Stammesreligionen an.