20.05.2007
Pakistan: Drohbriefe fordern zum Übertritt zum Islam auf
P e s h a w a r (idea) - 13.05.07– Der Druck auf Christen in Pakistan nimmt zu: Zwei
Gemeinden in Charsadda bei Peshawar haben jetzt Drohbriefe erhalten, in denen sie
aufgefordert werden, ihre Kirchen zu schließen und binnen zehn Tagen zum Islam überzutreten.
Die Gemeinden informierten sofort die Polizei. Diese hat die Sicherheitsmaßnahmen für die
Kirchen verstärkt. Auch politisch gehen Christen offenbar schweren Zeiten entgegen. So soll im
Land die Todesstrafe für Männer vorgeschrieben werden, die vom Islam zu einer anderen
Religion wechseln. Das sieht ein so genanntes Apostasiegesetz vor, das in erster Lesung das
Parlament passiert hat. Für weibliche Konvertiten ist eine lebenslange Haft vorgesehen. Das
Gesetz wurde von sechs – überwiegend islamistischen – Parteien eingebracht.
Missbrauchtes Blasphemiegesetz
Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM, Frankfurt am Main) befürchtet, dass
ein Apostasiegesetz „weiterem islamischem Terror“ Vorschub leisten würde. Das
Blasphemiegesetz, das bei Beleidigung des Propheten Mohammed mit der Todesstrafe droht,
werde bereits jetzt immer wieder missbraucht, um gegen Christen vorzugehen. Nach Angaben
der IGFM wurden im vergangenen Jahr 48 neue Fälle angeblicher Blasphemie registriert. 38
Mal sind Muslime betroffen und 10 Mal Christen. Deren Bevölkerungsanteil liegt aber lediglich
bei 2,3 Prozent. 96 Prozent der 152 Millionen Einwohner sind Muslime.