02.11.2007
EU: Europäische Evangelische Allianz - Keine Angst vor dem Islam
C h a l k i s (idea) - 20.10.07– Gegen eine zu große Angst vor dem Islam in Europa hat sich der
Generalsekretär der Europäischen Evangelischen Allianz (EEA), Gordon Showell-Rogers
(London), ausgesprochen. Der Bevölkerungsanteil der Muslime in der EU – mit Ausnahme der
Türkei, Bosnien-Herzegowina und anderen Ländern, die sich um Aufnahme in die Gemeinschaft
bemühen – betrage rund 4,6 Prozent, sagte Showell-Rogers bei der Jahrestagung der EEA.
Sie fand vom 16. bis 20. Oktober auf der griechischen Insel Euböa statt. Zwar wachse der
radikale und gewaltbereite Flügel des Islam auch in Europa, so Showell-Rogers, aber
gleichzeitig wirke sich der europäische Säkularismus auch auf Muslime aus. Christen sollten
sich ins Bewusstsein rufen, dass Christus größer sei als die größten Weltreligionen. Die gute
Nachricht von Christus habe die Kraft, Europa zu verändern, und die Evangelische Allianz habe
die Aufgabe, jenen das Evangelium zu bringen, die noch ohne Jesus leben. Statt ängstlich auf
Muslime zu schauen oder sie gar zu dämonisieren, sollten Evangelikale das große Potential zur
Evangelisation erkennen und nutzen. Gleichzeitig sollten sie für die bedrängten christlichen
Minderheiten in Ländern wie Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kasachstan und der Türkei
beten.
Nach Massaker: Türkische Christen unter Schock
Zekai Tanyar von der Türkischen Evangelischen Allianz richtete einen dringenden Appell an die
Evangelikalen Europas, Fürbitte für die christliche Minderheit in seinem Land zu leisten. Nach
dem Massaker an drei Evangelikalen in der südosttürkischen Stadt Malatya im April habe sich
eine Atmosphäre der Ermüdung über die Minderheit gesenkt. Die Bluttat radikaler Muslime, der
drei Mitarbeiter des christlichen Verlags Zirve – der Deutsche Tilmann Geske und die Türken
Necati Aydin und Ugur Yuksel – zum Opfer fielen, habe den Christen einen Schock versetzt, so
Tanyar. Er kannte die Opfer persönlich, die von fünf radikalen Muslimen erst gefoltert und dann
umgebracht worden waren. Als Folge des Verbrechens hätten einige Christen Malatya verlassen,
andere gingen nicht mehr zu ihrer Gemeinde. Tanyar betonte, dass die Christen keine
Rachegefühle hegten: „Wir sind traurig, aber nicht hasserfüllt.“. Die Witwe des ermordeten
Deutschen Susanne Geske, hat den Tätern vergeben und lebt mit ihren drei Kindern weiter in
der Türkei. Die rund 120 Teilnehmer der EEA-Tagung beteten für die Angehörigen der Opfer
und für alle Christen in der Türkei. Die EEA repräsentiert rund zehn Millionen Evangelikale in
35 Mitglieds-Allianzen.