19.11.2007
IRAN: Christliches Paar wurde im Iran wegen des Besuchs eines Gottesdienstes ausgepeitscht
AKREF/SS/ BF 6.11.2007 Ein christliches Paar im Iran wurde ausgepeitscht, weil ihm
Abtrünnigkeit vom Islam vorgeworfen wird. Sechs Beamte suchten es im September zu Hause
auf, um die Strafe zu vollziehen.
Der Ehemann ist zwar ehemaliger Moslem, der jedoch vor einigen Jahren zum Christentum
konvertierte. Seine Frau wurde in eine assyrische, christliche Familie geboren und war somit
nie Muslima. Die Grundlage der Anschuldigung gegen sie liegt in der Hochzeit, die sieben
Jahre her ist. Obwohl damals beide Christen waren, konnten sie keine Kirche finden, die sich
aufgrund der verschiedenen Vergangenheiten dazu bereit erklärte, sie zu verheiraten (aus
Angst vor den Behörden - Anm. D. Red.). Aus diesem Grund heirateten sie nach islamischem
Recht. Gemäß des "Revolutionsgerichts" hat ein Nicht- Muslim, der nach islamischem Recht
heiratet, die Pflicht, zum Islam zu konvertieren (dies entspricht nicht den Vorgaben der
islamischen Jurisprudenz, nach der ein Muslim eine Christin heiraten darf, ohne, dass sie zum
Islam übertreten muss - Anm. D. Red.). Somit wären beide rechtmäßige Muslime, obwohl sie
in Wirklichkeit überzeugte und praktizierende Christen waren.
Fünf Jahre später befand sich das Paar unter einer Gruppe von Christen, die am 21. September
2005 während eines Haus-Gottesdienstes in einer Stadt nord-westlich von Teheran verhaftet
wurde. Erst im Juli 2007 begann die gerichtliche Bearbeitung des Falles dieses Paares. Vor
dem Richter bekannten sie, Christen zu sein. Weil sie aber im Auge des Gesetzes als Muslime
gelten, folgte die Entscheidung, dass sie Abtrünnige des Islams seien und demzufolge hart
bestraft werden müssten.