30.04.2008

China: vor Olympia strategische Kampagne gegen Christen

42 Christen wurden bei der Bibelstunde in der Region Xinjiang festgenommen.

China: vor Olympia strategische Kampagne gegen Christen

42 Christen wurden bei der Bibelstunde in der Region Xinjiang festgenommen.

P e k i n g (idea) - 18.04.08– Vor den Olympischen Spielen, die im August in China stattfinden,

 

gehen die kommunistischen Machthaber nicht nur gegen buddhistische Mönche in Tibet vor,

 

sondern auch gegen Christen in anderen Gebieten der Volksrepublik.

 

Eine „strategische Kampagne“ sei derzeit in der Autonomen Region Xinjiang im Gange,

 

berichtet das Hilfswerk China Aid Association (CAA/Midland im Bundesstaat Texas). So seien

 

46 Christen am 13. April in der Stadt Kashi festgenommen worden. Sie hätten im Privathaus des

 

Christen Ding Zhichun eine Bibelstunde und einen Gottesdienst abgehalten. 44 Festgenommene

 

seien angewiesen worden, zu gestehen, dass sie illegal Gottesdienst gefeiert hätten. Außerdem

 

mussten sie das Handbuch zur staatlichen Religionspolitik studieren und ihre Kenntnisse eine

 

Woche später vor Behördenvertretern unter Beweis stellen. Der 40-jährige Hausherr Ding und

 

die Christin Ma Wenxiu (42) müssen 15 Tage in Gewahrsam verbringen.

 

Druck auf Hauskirchen erhöht

 

Laut CAA erhöhen die Behörden bereits seit Jahresbeginn den Druck auf staatlich nicht

 

anerkannte Hauskirchen. Zunehmend würden Gemeindeleiter festgenommen und bestraft. Am

 

20. Februar wurden 40 Teilnehmer einer Bibelkonferenz in der Stadt Xilinhaote in der Inneren

 

Mongolei festgenommen. Zwei Tage vorher wurden laut CAA die Hauskirchenleiterinnen Dong

 

Shanshan und Xu Yuanyuan in Luohe verhaftet und zu fünf Tagen Haft wegen „Störung der

 

öffentlichen Ordnung“ verurteilt. Sie hatten im Busbahnhof Traktate verteilt. Ferner sind laut

 

CAA 21 Hauskirchenleiter zu Freiheitsstrafen von einem bis drei Jahren verurteilt worden. 2007

 

habe es 60 Übergriffe auf Hausgemeinden gegeben, ein Zuwachs von mehr als 30 Prozent

 

gegenüber 2006. Die Zahl der Verfolgten wuchs um 18,5 Prozent auf 788 Personen. Die Zahl

 

der Christen in China wird meist auf bis zu 80 Millionen geschätzt. Die große Mehrheit

 

versammelt in nicht registrierten Gemeinden, weil sie die Kontrolle des Staates ablehnen. Die

 

staatlich anerkannte Drei-Selbst-Bewegung und der Chinesische Christenrat repräsentieren 18

 

Millionen Mitglieder. Von den etwa 20 Millionen Katholiken gehören rund sechs Millionen

 

regimetreuen Kirchen an. Nach Schätzungen leben in der Volksrepublik ferner rund 100

 

Millionen Buddhisten, 30 Millionen Taoisten und 25 Millionen Muslime.

 

Landesbischöfin verteilt Protest-Armbänder

 

Zum Protest gegen die Tibet-Politik Pekings und andere Menschenrechtsverletzungen hat die

 

hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann schwarze Armbänder mit dem Bibelvers

 

"...dass Gerechtigkeit und Friede sich küssen" (Psalm 85,11) und dem Aufdruck „Olympia

 

2008“ herstellen lassen. Die erste Produktion von 2.000 Exemplaren ist bereits vergriffen.

 

Weitere 4.000 sollen hergestellt werden. Die Bischöfin will jedem deutschen Olympia-Athleten auf Wunsch ein Band schenken.