05.12.2008
Nigeria: Haus eines Mitarbeiters niedergebrannt
OpenDoors - 05. Dezember 2008 Das Haus eines Mitarbeiters von Open Doors in Jos wurde am 28. November 2008 bei den schweren Zusammenstößen zwischen Muslimen und Christen im westafrikanischen Nigeria geplündert und anschließend niedergebrannt. Als Isaac* sich wegen des Gewaltausbruches um einen sicheren Ort für seine Familie kümmern wollte, kamen aufgebrachte Muslime zu seinem Haus. Seine Frau konnte mit den Kindern rechtzeitig unverletzt fliehen. Die Männer brachen in das Haus ein, plünderten es und brannten es nieder. Derzeit befindet sich die Familie in Sicherheit. Es soll ein gezielter Angriff gewesen sein. Zwei Wochen zuvor, bemerkte Issac einen Zustrom von Menschen in seiner Nachbarschaft. Am Abend des 27. Novembers spürte er eine angespannte Atmosphäre. Seine muslimischen Nachbarn schienen geschäftiger als sonst zu sein. Nach Auffassung einiger Nachbarn soll Isaac noch immer Muslime, die Christen wurden, bei sich zu Hause versteckt halten. Sein Haus diente jedoch früher als Zufluchtsort für ehemalige Muslime, die wegen ihres Religionswechsels verfolgt wurden. Später wurde es zeitweise als Schulungsstätte für Christen genutzt.
Nach einer Kommunalwahl im Bundesstaat Plateau kam es zu einem Gewaltausbruch zwischen Muslimen und Christen, nachdem bekannt gegeben wurde, dass die vor allem von Christen unterstützte Demokratische Volkspartei die Wahl gewonnen habe. Dabei starben mindestens 300 Menschen. Gerüchte über möglichen Wahlbetrug führten zu schweren Ausschreitungen. Häuser, Kirchen und Moscheen wurden in Brand gesteckt. Viele Menschen flohen aus ihren Häusern. Jos liegt an der Grenze zwischen dem muslimisch geprägten Norden und dem christlich dominierten Süden des westafrikanischen Landes. Bereits in den vergangenen Jahren war es dort wiederholt zu Ausschreitungen zwischen Christen und Muslimen gekommen.
* Name aus Sicherheitsgründen geändert