23.12.2008
Türkei: Armenier kritisieren "absurdes Kesseltreiben" gegen Kloster Mar Gabriel
Frankfurt/Deutschland, 23.12.2008 (KAP) Der Zentralrat der Armenier in Deutschland bekundet seine Solidarität mit dem syrisch-orthodoxen Kloster Mar Gabriel in Anatolien. Die dortigen Christen würden in einem "absurden juristischen Kesseltreiben malträtiert", beklagte der Rat am Montagabend in Frankfurt. Ziel sei offensichtlich, das mehr als 1.600 Jahre alte Kloster in einer Flut von Prozessen teilweise zu enteignen.
Der Zentralrat der Armenier spricht von einem "neuen Beispiel für die Verfolgung von Christen in einem Land, das in die Europäische Union strebt". Von den europäischen Regierungen fordert er ein klares Signal in Richtung Ankara. Es sei bedauerlich, dass bisher noch kein Protest türkischer Gemeinschaften in Deutschland gegen das Vorgehen der Behörden in der Region zu hören gewesen sei.
Gegen das Kloster in Südostanatolien sind derzeit mehrere Prozesse wegen illegaler Landnahme und unerlaubter Missionstätigkeit anhängig, die die Ortsvorsteher der umliegenden kurdischen Dörfer angestrengt haben. Seit kurzem geht die türkische Staatsanwaltschaft auch dem absurden Vorwurf nach, dass zum Bau des im Jahr 397 gegründeten Klosters eine Moschee abgerissen wurde - 200 Jahre bevor der Prophet Mohammed auftrat.
Mar Gabriel ist das spirituelle Zentrum der Tur Abdin-Region, einer der Hochburgen der syrisch-orthodoxen Kirche. Von Armut, Diskriminierung und dem PKK-Krieg aus ihrer Heimat vertrieben, leben heute rund 150.000 syrisch-orthodoxe Christen in Schweden, der Schweiz, Deutschland und Österreich.
Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, Wien/Österreich.
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