19.01.2008
China: größte Bibeldruckerei der Welt entsteht
In Nanjing sollen eine Million Bücher pro Monat gedruckt werden
China: größte Bibeldruckerei der Welt entsteht
In Nanjing sollen eine Million Bücher pro Monat gedruckt werden
N a n j i n g (idea) - 31.12.07 – Die größte Bibeldruckerei der Welt soll Anfang 2008 in der
Volksrepublik China eröffnet werden. Die seit knapp 20 Jahren bestehende Druckerei in
Nanjing wird um eine neue Fabrik erweitert, berichtet die Londoner Tageszeitung The Times.
Die neue Druckerei soll eine Produktionskapazität von einer Million Büchern pro Monat haben.
Sie wird wie die bestehende von der Diakoniestiftung Amity (Hongkong) mit Unterstützung
durch den Weltbund der Bibelgesellschaften betrieben. Insgesamt sind mehr als 50 Millionen
Bibeln in Nanjing hergestellt worden, um die wachsende Nachfrage in China zu decken. Nach
der maoistischen Kulturrevolution von 1966 bis 1976 mit scharfer Christenverfolgung nähmen
Christen in der Volksrepublik in wachsendem Maße die Chance wahr, die Bibel zu lesen,
erklärte der Generalsekretär der Amity-Stiftung, Qiu Zhonghui, gegenüber der ökumenischen
Nachrichtenagentur ENI. Noch 1979 konnte der Besitz einer Bibel zur Verhaftung führen.
Jede fünfte Bibel geht ins Ausland
Die Bibeldruckerei in Nanjing hat 1988 ihre Arbeit aufgenommen. Bereits im ersten Jahr
produzierte sie eine Million Exemplare der Heiligen Schrift. Rund 80 Prozent sind für das
Inland bestimmt, der Rest wird exportiert, beispielsweise nach Afrika. Das berichtet das New
Yorker Nachrichtenmagazin Time, das die Bibel als einen „Bestseller“ in China bezeichnet.
Obwohl die kommunistische Regierung die Verbreitung der Bibel durch staatlich anerkannte
Kirchen zulasse, gebe es noch Unterdrückung von Hausgemeinden, so das Magazin. Die Zahl
der Christen in China liegt nach einem internen staatlichen Bericht bei 130 Millionen. Die
meisten versammeln sich in nicht registrierten Gemeinden, weil sie eine Kontrolle durch das
Regime ablehnen. Die staatlich anerkannten Drei-Selbst-Bewegung und der Chinesische
Christenrat repräsentieren nach offiziellen Angaben 18 Millionen Mitglieder. Von den etwa 20
Millionen Katholiken gehören rund sechs Millionen regimetreuen Kirchen an. Nach
Schätzungen leben in der Volksrepublik ferner rund 100 Millionen Buddhisten, 30 Millionen
Taoisten und 25 Millionen Muslime.