19.01.2008
Irak: Mehrere Terroranschläge auf christliche Kirchen am 6.1.
BAGDAD, 8. Januar 2008 (ZENIT.org).- Im Irak sind am vergangenen Sonntag
Terroranschläge auf sieben christliche Kultstätten verübt worden. Das berichtete Weihbischof
Shlemon Warduni vom chaldäischen Patriarchat von Babylon, das seinen Sitz in der irakischen
Hauptstadt Bagdad hat. Bei den Anschlägen, die sich auf die Städte Mosul und Bagdad
konzentrierten, wurden zwei Personen verletzt.
In Mosul nahmen die Terroristen, wie der Bischof gegenüber dem Internet-Blog „Bagdadhope“
der irakischen Katholiken bestätigte, die chaldäische Kirche vom heiligen Paulus und das
Dominikanerinnenkloster ins Visier, das schwer beschädigt wurde. Zerstört wurden die
Nachbildung der Lourdesgrotte, aber auch das Waisenhaus der chaldäischen Ordensschwestern
und die chaldäische Heilig-Geist-Kirche.
In Bagdad richteten sich die Anschläge gegen die griechisch-orthodoxe Kirche vom heiligen
Georg im Bezirk Saha Al Taharriyat, die chaldäische Kirche Mar Ghorghis in Ghadir und die
chaldäische Kirche vom heiligen Paulus in Zafaraniya, die direkt neben einem Frauenkloster liegt.
Kardinal Emmanuel III. Delly, der chaldäische Patriarch von Babylon, wies gegenüber „Radio
Vatikan“ darauf hin, dass die Terroristen die Aufmerksamkeit des Westens auf sich lenken
wollten. Zudem habe es Anschläge auf Moscheen und andere Kultstätten gegeben, „auch wenn
niemand davon gesprochen hat“. Die Stätten, an denen Gott verehrt wird, „sind Orte des
Friedens und der Ruhe, Orte des Gebetes“, hob der Kardinal hervor. Wenn Anschläge auf sie
verübt werden, handle es sich möglicherweise um eine klare Botschaft an die Regierung: „Es
gibt noch keinen Frieden.“
Patriarch Delly rief die Christen der ganzen Welt dazu auf, für sein Land zu beten. „Das ist die
Pflicht jedes einzelnen von uns: den Herrn des Friedens darum zu bitten, dass er uns den Frieden
schenken möge. Das ist das Einzige. Sonst können wir nichts tun.“
(Anm. d. Red.: der 6.1. war in der orthodoxen Kirche das Weihnachtsfest)