06.05.2008

EU: Kirchen gegen Verbot von Kreuz und Kopftuch an Schulen

GEKE-Präsident Thomas Wipf: Religion gehört zum Bildungsauftrag

EU: Kirchen gegen Verbot von Kreuz und Kopftuch an Schulen

GEKE-Präsident Thomas Wipf: Religion gehört zum Bildungsauftrag

S t r a ß b u r g (idea) - 10.04.08 - Gegen Verbote von Kreuz, Kopftuch und anderen religiösen Symbolen an öffentlichen Schulen hat sich die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) ausgesprochen.

 Bei einer Anhörung des Europarats forderte GEKE-Präsident Thomas Wipf (Bern), dass Lehrer ihre Religionszugehörigkeit sichtbar machen dürfen. Ein religiöses Bekenntnis dürfe kein Hinderungsgrund für ein Lehramt sein, sagte Wipf am 8. April in Straßburg. Der Theologe ist auch Präsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbunds (SEK). Er verwies auf eine frühere Feststellung des 47 Staaten umfassenden Europarats, dass Religion zum Bildungsauftrag der Schulen gehöre. Dort sollten auch die großen religiösen Feste besprochen und gefeiert werden. In Frankreich und anderen Ländern mit einer strikten Trennung von Religion und Staat sind religiöse Betätigungen an Schulen verboten. Laut Wipf muss allerdings zwischen dem Auftrag der Religionsgemeinschaften und der öffentlichen Schulen unterschieden werden. Hier gehe es um das Vermitteln und Glauben religiöser Inhalte selbst, dort um das Wissen über Religionen. Die GEKE repräsentiert etwa fünf Millionen Protestanten in 105 Kirchen und 30 Ländern. Die Mitgliedskirchen haben sich 1973 in Leuenberg bei Basel mit der Leuenberger Konkordie zu gegenseitiger Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft verpflichtet.