02.11.2008
Deutschland: Jahrbuch zur Christenverfolgung "Märtyrer 2008"erschienen
Verfolgung in etlichen islamischen Ländern nimmt zu - Christen leiden unter wachsendem religiösen Fanatismus
Deutschland: Jahrbuch zur Christenverfolgung "Märtyrer 2008"erschienen
Verfolgung in etlichen islamischen Ländern nimmt zu - Christen leiden unter wachsendem religiösen Fanatismus
W e t z l a r (idea) - 2.11.08 – Der religiöse Fanatismus ist im vergangenen Jahr in vielen Teilen der Erde gewachsen. Leidtragende sind vor allem die Christen, die wegen ihres Glaubens von extremistischen Moslems, Hindus und Buddhisten diskriminiert oder verfolgt werden.
Die Lage christlicher Minderheiten hat sich vor allem in islamisch dominierten Ländern verschlechtert, etwa in Afghanistan, Pakistan, Libyen und den Palästinensergebieten. Diese Bilanz wird im Jahrbuch zur Christenverfolgung „Märtyrer 2008“ gezogen. Die Dokumentation ist bei der Evangelischen Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) erschienen. Herausgeber sind die Arbeitskreise für Religionsfreiheit der Evangelischen Allianzen in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Besonders bedroht seien ehemalige Muslime, die zum Christentum übergetreten sind, so das Jahrbuch. Sie müssten in zahlreichen Staaten mit Misshandlung und Ermordung rechnen. Experten gehen davon aus, dass insgesamt rund 200 Millionen Christen wegen ihres Glaubens benachteiligt und drangsaliert werden.
Nordkorea schlimmster Verfolgerstaat
Das Jahrbuch enthält eine Liste des Hilfswerk Open Doors mit 50 Ländern, in denen Christen unterdrückt werden. Sechs der ersten zehn Länder mit der schlimmsten Verfolgung sind islamisch geprägt, drei kommunistisch und ein Staat buddhistisch. Ganz vorn rangiert Nordkorea, das Christen als Staatsfeinde behandelt. Sie werden verhaftet, gefoltert und hingerichtet. Open Doors schätzt, dass zwischen 50.000 und 70.000 Christen in 30 Arbeitslagern gefangen gehalten werden. Hinter Nordkorea folgen die islamischen Staaten Saudi-Arabien, Iran und Malediven (Inselstaat im Indischen Ozean), das buddhistische Königreich Bhutan, Jemen, Afghanistan, Laos, Usbekistan sowie die Volksrepublik China. Zum Irak (Platz 21) heißt es, dort gehe der Exodus der Christen aufgrund von Verfolgungen extremistischer Muslime ungebremst weiter.
Antichristliche Pogrome in Indien
Das Jahrbuch geht auch auf gewaltsame Übergriffe militanter Hindus auf Christen in Indien ein. Die Gewalt im Bundesstaat Orissa habe sich im vergangenen August zu antichristlichen Pogromen ausgeweitet. Auch buddhistische Extremisten hätten mehrfach Christen überfallen, insbesondere auf Sri Lanka. Dort seien Kirchen verwüstet und Gemeindemitglieder zusammengeschlagen worden. Erstmals auf dem Verfolgungsindex (Platz 42) sind die Palästinensergebiete (Gazastreifen und Westjordanland) aufgeführt. Dort sei im Oktober ein Christ ermordet und weitere wegen ihres Glaubens Glaubens inhaftiert, verhört und geschlagen worden. Dem Jahrbuch zufolge hat sich im vergangenen Jahr die Lage der Christen unter anderem in Vietnam, Burma, Äthiopien, Kolumbien und Nepal verbessert.