05.09.2008
Deutschland: Konferenz Bekennender Gemeinschaften kritisiert Großmoscheebau
„Gebetsraum für Muslime ja – Großmoschee nein“
Deutschland: Konferenz Bekennender Gemeinschaften kritisiert Großmoscheebau
„Gebetsraum für Muslime ja – Großmoschee nein“
K ö l n / H a m b u r g (idea) - 5.09.08– Scharfe Kritik an der Genehmigung der geplanten Kölner Großmoschee durch den dortigen Stadtrat hat die Konferenz Bekennender Gemeinschaften in den evangelischen Kirchen geübt. Der Rat hatte am 28. August den Weg für das Bauprojekt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) mit zwei 55 Meter hohen Minaretten frei gemacht.
Für den Bau stimmten die Ratsmitglieder von SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und der Partei „Die Linke“. Dagegen votierten fast alle CDU-Stadtverordneten und die der Wählervereinigung „Pro Köln“. „So berechtigt ein würdiger Gebetsraum für Moslems ist, so fragwürdig sind die Proportionen der Großmoschee“, erklärte der Vorsitzende der theologisch konservativen Konferenz Bekennender Gemeinschaften, Pastor Ulrich Rüß (Hamburg). Auf die religiösen Gefühle der Christen sei offensichtlich keine Rücksicht genommen worden. Die von Kölner Bürgern geforderte Reduzierung von Minaretten und Kuppel sei auf Ablehnung gestoßen. Rüß: „So ist die Großmoschee alles andere als ein Zeichen gelungener Integration und Integrationsbereitschaft, sondern eher Ausdruck islamischer Machtdemonstration und Desintegration.“ Der Theologe befürchtet, „dass bei den Entscheidungsträgern die Gutmensch-Ideologie und die Verkennung von Grundelementen des Islam Pate gestanden haben“. Nicht nur die Christen seien herausgefordert, über die Folgen zunehmender Islamisierung in Deutschland nachzudenken.
Interreligiöser Dialog: Diskriminierung von Christen ansprechen
Rüß ruft angesichts des Beschlusses dazu auf, jene Christen in den Blick zu nehmen, „denen in der Türkei und den islamischen Staaten Menschenrechte und Menschenwürde vorenthalten werden, die benachteiligt, teilweise sogar wegen ihres Glaubens inhaftiert und gefoltert werden“. So sei der Bau von Kirchen in der Türkei und fast allen anderen islamischen Ländern untersagt. „Beim notwendigen und wünschenswerten Dialog zwischen Christen und Moslems sollte diese Wahrheit immer wieder thematisiert werden“, fordert Rüß. Der Evangelische Kirchenverband Köln und Region hatte den Beschluss des Stadtrates begrüßt.