20.04.2009

China/Sichuan: Feier in Erdbebenregion untersagt

DUBLIN, 20. April 2008 – Eine zu Ostern am 12. April in Chengdu, der Hauptstadt der Erdbebengeprovinz Sichuan im Westen Chinas, geplante große Feierlichkeit wurde im Ausland als Durchbruch für Hausgemeindechristen angesehen. Endlich würde die Regierung, so schien es, die Arbeit der Hausgemeinden anerkennen, die aus dem ganzen Land nach Sichuan kamen, um sich nach dem Erdbeben vom Mai 2008 an Rettungsaktionen und dem Wiederaufbau zu beteiligen. Für diese besondere Feierlichkeit unter dem Motto „Erbaue die Kirche und segne die Gesellschaft“ hatte man die mündliche Genehmigung für 2.500 Teilnehmer aus Hausgemeinden in ganz China erlangt und auch rund 50 Regierungsbeamte in das neue Messezentrum eingeladen. Doch am 11. April informierte die Polizei das Zentrum, die Veranstaltung sei abgesagt. Hastig verlegten die Organisatoren den Veranstaltungsort in ein kleineres Ausstellungszentrum mit Platz für 1000 Personen und gestalteten die Veranstaltung zurückhaltender. Dennoch blockierten Polizisten die Tür. Einige Hausgemeindeleiter, die auf einem nahen Parkplatz spontan einen Lobpreisgottesdienst abhielten, wurden zeitweise inhaftiert. Viele hochrangige Beamte stehen dem Christentum – und besonders den staatlich nicht anerkannten Hauskirchen – weiterhin negativ gegenüber. Sie sehen darin eine ideologische und politische Bedrohung. Auf dem Open Doors-Weltverfolgungsindex belegt China Platz 12 der Liste der Länder, in denen Christen am meisten verfolgt werden.