04.08.2009
Fidschi: Konflikt zwischen Regime und Kirche geht weiter
Methodisten sagen Jahreskonferenz ab: Angst vor Unruhen. Suva (idea)
Fidschi: Konflikt zwischen Regime und Kirche geht weiter
Methodisten sagen Jahreskonferenz ab: Angst vor Unruhen.
Suva (idea)
05. August 2009 - Auf den Fidschi-Inseln geht der Konflikt zwischen der Militärregierung und der Evangelisch-methodistischen Kirche weiter. Der größten Kirche in dem Südseeinselstaat gehören 330.000 (38 Prozent) der insgesamt 850.000 Bürger an. Sie hat jetzt ihre für August geplante Jahreskonferenz abgesagt, nachdem mehrere führende Repräsentanten vorläufig festgenommen waren und vor Gericht gestellt werden. Die Kirche will sich nicht den Auflagen des 2006 durch einen unblutigen Putsch an die Macht gekommenen Regimes beugen. Es wirft der methodistischen Kirche Einmischung in die Politik vor und verlangt, dass auf der Jahreskonferenz keine politischen Ansprachen gehalten werden. Nicht auftreten dürften die regimekritischen früheren Kirchenpräsidenten Manasa Lasaro und Tomasi Kanailagi, die Ende Juli festgenommen und nach zwei Tagen gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt wurden. Ihnen droht ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen die Notstandsgesetze. Lasaro hatte bereits Ende Mai die Regierung aufgefordert, die Demokratie wiederherzustellen. Das Regime hat demokratische Wahlen bis 2014 ausgeschlossen.
Gegenwehr gegen staatliche Eingriffe
Wie der assistierende Generalsekretär der Kirche, Tevita Banivanua, sagte, habe man die Jahreskonferenz aus Sorge vor Unruhen abgesagt. Das Kirchenvolk werde neue staatliche Eingriffe nicht ohne Gegenwehr hinnehmen, wenn etwa weitere Kirchenleiter festgenommen würden. Die Jahreskonferenz ist die größte Veranstaltung der Evangelisch-methodistischen Kirche der Fidschi-Inseln. Aus den Kollekten erhält sie den größten Teil ihrer Einnahmen. Im vorigen Jahr ging umgerechnet mehr als eine Million Euro ein. Die Kirchen sind auf den Fidschi-Inseln stark vertreten. Etwa jeder zweite Einwohner ist Protestant, neun Prozent sind Katholiken, 32 Prozent Hindus und sieben Prozent Muslime. Der Rest gehört anderen Religionen an.