16.12.2009
Irak: Bombenanschläge auf Kirchen in Mosul
MOSUL/ ROM, 16. Dezember 2009 (ZENIT.org).- Angst und Schrecken hat die Kirche im Irak nach zwei Explosionen am Dienstag und der Androhung weiterer Anschläge ergriffen. Die syrisch-katholische Al-Beshara-Kirche in Mosul war das erste Ziel eines Angriffes. Der Sprengsatz, der um 10.30 Uhr explodierte, wurde an der Außenmauer des Gebäudes befestigt. Durch die Explosion wurde niemand verletzt, nur die Mauer wurde beschädigt.
Die Kinder des benachbarten Kindergartens kamen mit einem Schrecken davon. Innerhalb der nächsten Stunden detonierte eine weit größere Bombe bei der syrisch-orthodoxen Al-Gahera-Kirche ebenfalls in Mosul. Einige Personen wurden durch die Explosion verletzt, die einen großen Schaden an der Kirche im belebten Al-Shefaa-Bezirk im Zentrum der Stadt anrichtete.
Im Interview mit dem weltweiten katholischen Hilfswerk KIRCHE IN NOT beschrieb Pater Bashar Warda "die Angst und den Schrecken" der Menschen, die freudig Weihnachten erwarteten. Inzwischen warnte die Regierung in Bagdad die Kirchenoberhäupter vor weiteren Angriffen während der Weihnachtszeit und ermahnte Priester und Ordensfrauen zu Wachsamkeit.
Pater Warda erklärte, dass die Kirche sich nicht von ihren Vorbereitungen auf Weihnachten abschrecken lassen werde. Der Redemptoristenpater aus Ankawa, außerhalb der kurdischen Hauptstadt Erbil, sagte weiter: "Normalerweise ist Weihnachten eine Zeit, in der wir unseren Geist durch etliche Festivitäten erheben. Sie können sich also vorstellen, wie die Atmosphäre nun hier aussieht. Der Schock und die Angst der Leute sitzt tief."
Auch Pater Nazen Eshoa, der Priester der Al-Beshara-Pfarrei, möchte trotz des Schocks die Vorbereitung auf Weihnachten unbedingt fortsetzen. Pater Nazen kam nach Mosul zurück, um seinen Dienst fortzuführen, obwohl er letztes Jahr für einige Tage entführt worden war. Die Identität der Bombenleger ist vorerst noch nicht geklärt und die Kirchenoberhäupter wissen nicht, ob die Angriffe mit Drohungen in Bagdad in Verbindung stehen.