26.12.2009
Doha: Islamischer Gelehrter will Weihnachten verbieten
Kardawi: Christfest verstößt gegen islamischen Glauben
Doha: Islamischer Gelehrter will Weihnachten verbieten
Kardawi: Christfest verstößt gegen islamischen Glauben
Doha (idea) – 26. Dezember 2009 – Ein radikal-islamischer Gelehrter will Christen in muslimischen Ländern das Feiern von Christi Geburt verbieten. Araber und Muslime dürften keine Weihnachtsfeste mehr erlauben, erklärte Scheich Jussuf al Kardawi (Doha/Katar) in einem Rechtsgutachten.
Solche Feiern verstießen gegen den islamischen Glauben, behauptete der sunnitische Religionsgelehrte. Wie das Informationsportal Spiegel-Online (Hamburg) weiter berichtet, gelte der 83-Jährige als „graue Eminenz“ in der islamischen Welt. Er will auch den Verkauf von Weihnachtsbäumen verbieten, was in muslimischen Ländern außer in Saudi-Arabien üblich ist. Für den Scheich wird durch das Weihnachtssymbol unklar, in welcher Gesellschaft man lebe. Die Feiern der Geburt Jesu sind ihm ein Dorn im Auge. Dabei seien sich die Christen noch nicht einmal im Datum der Weihnachtsfeiern einig. Auch wüssten sie nicht genau, wann Jesus geboren wurde. Man feiere ja auch nicht die Geburt des Propheten Mohammed, obwohl Muslimen in anderen Ländern die Errichtung von Minaretten verboten würden. In einer Volksabstimmung hatte sich die Mehrheit der Schweizer Ende November gegen den Bau neuer Minarette ausgesprochen. Kardawi möchte im Gegenzug Kirchen verbieten, Kreuze anzubringen und Glocken zu läuten.
Einfluss in fast allen islamischen Ländern
Der Prediger amtiert auch als Präsident der Weltvereinigung der islamischen Religionsgelehrten. Kardawi verbreitet laut Spiegel-Online sein Gedankengut dank üppiger Geldspenden in allen islamischen Ländern mit Ausnahme Irans, weil er die dort herrschende schiitische Glaubensrichtung ablehnt. Wie Spiegel-online weiter schreibt, gibt es in vielen arabischen und muslimischen Ländern christliche Minderheiten. Auch werde dort Weihnachten gefeiert, etwa in Ägypten, Syrien, Irak und im Sudan.