08.01.2009
Türkei: Attentat auf armenischen Pfarrgemeindevorsitzenden vereitelt
Ankara/Türkei, 08.01.2009 (KAP) Mit einem zweimonatigen Sondereinsatz hat die Polizei in der türkischen Stadt Sivas (Sebaste) offenbar ein Attentat auf den Vorsitzenden der dortigen armenischen Kirchengemeinde vereitelt. Wie die türkische Presse am Donnerstag berichtete, wurden elf mutmaßliche Verschwörer verhaftet, darunter Mitglieder eines Nationalistenvereins, ein Universitätsdozent sowie ein früherer Funktionär der nationalistischen Partei MHP. Bei Hausdurchsuchungen fand die Polizei neben Waffen und Munition auch ein Foto, das die Tatverdächtigen zusammen mit einer mutmaßlichen Schlüsselfigur der nationalistischen "Ergenekon"-Verschwörung zeigt.
Den Ermittlungen zufolge wollten die Verschwörer den armenischen Juwelier während des islamischen Opferfestes töten. Die Polizei habe aber einen Tipp bekommen, den Juwelier unter Personenschutz gestellt und für ständige Ortswechsel gesorgt. Durch Beschattung der Verschwörer hätten die Ermittler auch die Auftraggeber zu finden und Beweismaterial zu sammeln versucht, bevor sie in dieser Woche zuschlugen. Die Staatsanwaltschaft kündigte an, den Fall auf Wunsch nach Istanbul abzutreten; dort wird der Prozess gegen die "Ergenekon"-Verschwörer geführt. Laut Anklage sollen die Verschwörer geplant haben, die Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan zu stürzen und einen Militärputsch zu provozieren, um ihre ultranationalistischen Ziele durchzusetzen.
Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, Wien/Österreich.
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