30.01.2009

Albanien: auf Druck Saudi-Arabiens Kopftuch auf Pässen gestattet

Tirana/Albanien, 30.01.2009 (CSI) Als erster Staat in Europa gestattet Albanien in Pässen und Identitätskarten Fotos mit dem islamischen Kopftuch. Der Entscheid kam auf Druck von Saudi-Arabien und anderer islamischer Staaten zustande, die Albanien finanziell unterstützen. Männer, die ihre Frauen und Töchter verhüllen, erhalten eine «Kopfprämie». 

Das islamische Kopftuch («Hidschab») verhüllt auch einen Teil der Stirn und Wangen. Wie die sozialdemokratische Oppositionszeitung «Zëri i Popullit» («Volksstimme») berichtet, musste der christliche Innenminister Ferdinand Poni seine ursprünglich gegenteilige Entscheidung unter dem Druck von Saudi-Arabien und anderer islamischer Staaten, die Albanien finanziell unterstützen, nun umstossen. Das Land war vor seinem besonders aggressiven kämpferischen Atheismus der kommunistischen Ära zwischen 1944 und 1991 zu zwei Dritteln von Muslimen bewohnt.

Diese hatten jedoch ihren Übertritt zum Islam unter türkischer Herrschaft nie besonders ernst genommen. Kopftuch und Schleier waren so gut wie unbekannt. Erst nach der Wende geriet Albanien ins Visier einer von den Saudis importierten radikalen Re-Islamisierung. Den Vätern und Männern von Frauen und Mädchen, die sich jetzt verhüllen, werden dafür «Kopfprämien» ausbezahlt. Jetzt musste sich auch der im Prinzip noch weltliche albanische Staat in Sachen Passfotos dem Kopftuchdiktat der islamischen Welt beugen.

Quelle: Christian Solidarity International (CS), Zürich/Schweiz

Recherche/Zusammenstellung durch APD Schweiz.