31.01.2009
Aserbaidschan: Baptistengemeinde, georgisch orthodoxe Kirchen und Moschee nach wie vor geschlossen, Prozess gegen Baptistenpastor am 4. Februar
AKREF/JJ – 31.1.2009 - In Aserbaidschan werden Schließungen bzw. Konfiskationen religiöser Gebäude unverändert aufrecht erhalten. So ist es der Baptistengemeinde in der Hauptstadt Baku noch immer nicht gelungen, ihr schon historisches Gemeindehaus in der Nähe des Hauptbahnhofs zurück zu bekommen, das konfisziert wurde, als Aserbaidschan noch Teil der Sowjetunion war. Das inzwischen stark verfallene Gebäude diente im Laufe der Zeit als Kino, Spielhalle und Reparaturwerkstätte.
Georgisch orthodoxe Kirchen in Dörfern in der Nähe der Grenze zu Georgien mit mehrheitlich georgischer Bevölkerung sind nach wie vor geschlossen. In einer der noch in Sowjetzeiten geschlossenen Kirchen darf an zwei Feiertagen im Jahr Gottesdienst gefeiert werden, in dreien ist es einem Priester gestattet, Gottesdienste von maximal einer halben Stunde abzuhalten. Ein normaler orthodoxer Gottesdienst dauert aber etwa drei Mal so lang. Die Dorfbewohner möchten ihre Kirchen für regelmäßige Gottesdienste öffnen. Im Falle der von den Dorfbewohnern auf Eigeninitiative wieder eröffneten und 2007 von den aserbaidschanischen Behörden erneut geschlossenen Kirche des Dorfes Kurmukh wird angeführt, dass diese ein historisches Gebäude sei und daher nicht benutzt werden könne.
Auch die nach einem Bombenanschlag im August 2008 geschlossene Abu Bekr Moschee in der Hauptstadt Baku durfte noch nicht wieder eröffnet werden.
Am 4. Februar soll der nächste Gerichtstermin im Strafverfahren gegen den Baptistenpastor Hamid Shabanov stattfinden. Er ist wegen illegalem Waffenbesitzes angeklagt, nachdem bei einer Razzia eine Pistole gefunden wurde. Shabanov und die Mitglieder der von ihm geleiteten Baptistengemeinde vermuten, dass diese von der Polizei selbst mitgebracht und dann „gefunden“ wurde.
Quelle: Forum 18 News Service, Oslo
Übersetzung: AK Religionsfreiheit der österreichischen evangelischen Allianz