12.03.2009

Ägypten: Koptischer Christ bei lebendigem Leibe verbrannt

„Ehrenmord“ wegen angeblicher Liebesbeziehung zu einer Muslimin

Ägypten: Koptischer Christ bei lebendigem Leibe verbrannt

„Ehrenmord“ wegen angeblicher Liebesbeziehung zu einer Muslimin

K a i r o (idea) – 12.03.09 - In Ägypten ist ein koptisch-orthodoxer Christ bei lebendigem Leibe verbrannt worden, weil er angeblich eine Liebesaffäre mit einer Muslimin unterhalten haben sollte.Auch sein Vater fiel dem Ehrenmord zum Opfer; sein Bruder erlitt schwere Kopfverletzungen. Wie der Informationsdienst „Stimme der Kopten“ berichtet, ereignete sich das Verbrechen Anfang März im Dorf Dmas am Rande der Stadt Mit-Ghamr im Nildelta. Dort seien Gerüchte umgegangen, dass der 25-jährige Kopte Shehata Sabri eine Beziehung zur Schwester des Muslim Yasser Ahmed Qasim unterhalte. Dieser habe Sabri überraschend auf der Straße mit einem Kanister Benzin übergossen und angezündet. Der Überfallene habe die Flammen durch den Sprung in einen Kanal löschen wollen, sei aber seinen schweren Verbrennungen erlegen. Als sein Vater Sabri Shehata zum Tatort eilte, hätten ihn Muslime mit Stichwaffen angegriffen. Er sei später im Krankenhaus gestorben. Der 22-jährige Sohn Rami Shehata sei verprügelt worden und habe schwere Kopfverletzungen erlitten. Die Angreifer seien festgenommen worden; auf sie warte eine Anklage wegen Mordes bzw. Totschlags. In Ägypten kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen muslimischen Extremisten und der christlichen Minderheit. Christen stellen mit schätzungsweise acht bis zehn Millionen Personen rund acht Prozent der etwa 79 Millionen ägyptischen Staatsbürger. In ihrer Mehrheit sind die Christen Kopten. Es gibt aber auch kleinere Gruppen von Katholiken und Protestanten.