15.03.2009

Irak: Baptisten in Bagdad wollen Druck nicht weichen

„Der Irak ist ein sehr großes Missionsfeld – und reif zur Ernte“

Irak: Baptisten in Bagdad wollen Druck nicht weichen

„Der Irak ist ein sehr großes Missionsfeld – und reif zur Ernte“

B a g d a d (idea) - 15.03.09 – Die Baptisten in Bagdad bedauern, dass immer mehr evangelikale Christen dem Irak den Rücken kehren.

Allein im vergangenen Jahr hätten vier evangelikale Pastoren das Land verlassen, heißt es im Rundbrief der 2004 gegründeten Gemeinde. Zahlreiche Gemeinden seien dem Druck der ihnen feindlich gesinnten Umgebung  gewichen und hätten ihren Betrieb eingestellt. Dabei hungerten die Menschen im Irak nach dem Wort Gottes: „Unabhängig von den täglichen Konflikten: Der Irak ist ein sehr großes Missionsfeld – und reif zur Ernte.“ Nach Angaben der Gemeinde fiel im vorigen Jahr erstmals ein Mitglied einem Terroranschlag zum Opfer. Der Mann sei nach dem Besuch einer Gemeindeveranstaltung vor seiner Wohnung erschossen worden. Dieser Anschlag habe die Gemeinde jedoch nicht entmutigt. Nach wie vor zählten die Veranstaltungen im Gemeindehaus an sechs Tagen der Woche zwischen 400 und 500 Besucher. Die Gemeinde will sich auch ihrer missionarischen Verantwortung stellen. 39 Gemeindemitglieder studierten Theologie im Fernstudium, drei seien am Arabischen Baptistischen Theologischen Seminar in Beirut (Libanon) eingeschrieben. Die meisten wollten künftig im Irak arbeiten. Im als relativ sicher geltenden Norden des Landes plant die Baptistengemeinde die Gründung eines Theologischen Seminars. Die Regierung in Bagdad hat der Gemeinde dafür ein 4.000 Quadratmeter großes Grundstück in der Stadt Duhok, 400 Kilometer nördlich von Bagdad, kostenlos in Aussicht gestellt. Noch gibt es aber vor Ort Widerstände gegen das Projekt. Die Gemeinde hat deshalb zur Fürbitte aufgerufen. Im Irak hat sich durch Flucht und Vertreibung die Zahl der Christen von 1,2 Millionen auf etwa 600.000 halbiert. Von den 26,7 Millionen Einwohnern des Landes sind 95 Prozent Muslime.