16.03.2009

Deutschland: Linksorientierte stören Gebetsmarsch von Lebensrechtlern

Die Polizei ermittelt gegen 129 Gegendemonstranten

Deutschland: Linksorientierte stören Gebetsmarsch von Lebensrechtlern

Die Polizei ermittelt gegen 129 Gegendemonstranten

M ü n s t e r (idea) - 16.03.09 – Linksorientierte Gruppen haben einen Gebetsmarsch für den Schutz ungeborener Kinder am 14. März in Münster massiv behindert. An der Aktion, zu der die Organisation EuroProLife aufgerufen hatte, beteiligten sich rund 150 Personen.

Sie machten darauf aufmerksam, dass nach Schätzungen pro Werktag rund 1.000 Kinder in Deutschland abgetrieben werden. Wie die Polizei mitteilte, blockierten rund 100 Teilnehmer einer unangemeldeten Gegenkundgebung den Marsch. Einige umzingelten den Leiter des Gebetszuges, Wolfgang Hering (München). Erst nach Androhung von Zwangsmaßnahmen durch die Polizei wurde er wieder freigelassen. Die Polizei nahm 103 Gegendemonstranten vorübergehend in Gewahrsam, damit die genehmigte Demonstration der Lebensrechtler fortgesetzt werden konnte. Gegen 129 Personen sei ein Ermittlungsverfahren wegen Ordnungswidrigkeiten, Vermummung und/oder dem Verdacht der Nötigung eingeleitet worden, sagte Polizeisprecher Klaus Laackman gegenüber idea. Gewalttätige Ausschreitungen habe es nicht gegeben. Zu der Gegenveranstaltung aufgerufen hatte ein antifaschistisches Netzwerk, das vom Frauenreferat des Allgemeinen Studierenden-Ausschusses in Münster (AStA) unterstützt wurde. In einem Internetaufruf hatten sie die Organisatoren des Gebetsmarsches als „christliche FundamentalistInnen“ bezeichnet, denen es um eine „frauenverachtende und rechtskonservative Ideologie“ gehe. Zudem warfen sie den Unterstützern des Marsches indirekt eine Verharmlosung des Holocaust vor. EuroProLife-Leiter Hering widersprach bereits im Vorfeld den Vorwürfen: „Es liegt uns völlig fern, gegen irgendwen oder irgendetwas zu Felde zu ziehen, jemanden zu diskriminieren oder verachtend mit den Fingern auf Frauen zu zeigen.“ Das Anliegen sei, auf die Nöte vieler Schwangerer aufmerksam zu machen und für die Väter, Ärzte und Politiker zu beten, „damit in ihnen die Liebe zu den wehrlosen Kindern in Mutterleib entzündet werde“.