11.05.2009

Libyen: Kopte aufgrund von christlichen Website-Inhalten verhaftet

Libysche Behörden kontrollieren Internet-Aktivitäten

Libyen: Kopte aufgrund von christlichen Website-Inhalten verhaftet

Libysche Behörden kontrollieren Internet-Aktivitäten

IGFM, Tripolis / Kairo / Frankfurt am Main (11. Mai 2009) – Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtet, wurde der 41-Jährige ägyptische Kopte Girgis Massoud Hanna von Beamten der lybischen Staatssicherheit verhaftet. Grund der Festnahme sei Hannas ‚Christliche Missionierung’ durch christlich-spirituelle Website-Inhalte im Internet. Dr. Naguib Gibraeel, Präsident der Ägyptischen Union of Human Rights Organizations (EUHRO), Rechtsanwalt und selbst Kopte, verurteilt das Vorgehen der libyschen Behörden als eklatanten Verstoß gegen die Glaubensfreiheit.

Dr. Naguib Gibraeel erklärt weiterhin, dass es sich bei Hannas Verhaftung offensichtlich um ein Komplott handelt. Der muslimische Ägypter Saad el-Din Saad, der gemeinsam mit Hanna ein Öl-Recycling-Unternehmen führt, gab der externen Libyschen Staatssicherheit einen Hinweis, damit dieser zurück nach Ägypten ausgewiesen wird. Er hoffte, seinen Partner so los zu werden, um das Unternehmen allein leiten zu können.

Das ägyptische Ministerium für Außenpolitik sowie der ägyptische Botschafter in Lybien sind über die Menschenrechtsverletzung an Herrn Hanna informiert. Die IGFM appelliert an die ägyptische Regierung, sich für Hannas Freilassung einzusetzen. Unabhängig von seiner Religion ist Girgis Massoud Hanna ägyptischer Staatsbürger. Seine Verhaftung ist eine eklatante Verletzung internationaler Abkommen, die Libyen in der Vergangenheit ratifiziert hat, so die IGFM. Die in Frankfurt ansässige Menschenrechtsgesellschaft appelliert an den lybischen Präsidenten Gaddafy, die umgehende Freilassung Girgis Masoud Hanna zu veranlassen.