29.05.2009

Sudan: EKD-Beauftragter besorgt über Kirchen

Gerrit Noltensmeier: Kirchen vernachlässigen Zusammenarbeit

Sudan: EKD-Beauftragter besorgt über Kirchen

Gerrit Noltensmeier: Kirchen vernachlässigen Zusammenarbeit

Khartum (idea) - 29. Mai 2009 –  Beunruhigt über die Kirchen im Sudan ist der Sonderbeauftragte des Rates der EKD für das afrikanische Land, Landessuperintendent i.R. Gerrit Noltensmeier (Detmold).

Aufgrund der schwierigen Verhältnisse vernachlässigten sie zurzeit die notwendige Zusammenarbeit. Wie Noltensmeier am 28. Mai in Khartum sagte, sei ein Indiz die außerordentlich kurzfristige Absage der Generalversammlung des Sudanesischen Kirchenrates (SCC), zu der er als Mitglied des Sudanesischen Ökumenischen Forums angereist war. Darin sind einheimische Kirchen sowie einige Partnerkirchen und -organisationen zusammengeschlossen, um die ökumenische Zusammenarbeit verlässlich zu ermöglichen. Die Generalversammlung soll nun im August stattfinden. Laut einer EKD-Pressemitteilung beschreibt Noltensmeier die Lage in der Krisenprovinz Darfur als „außerordentlich bedrückend“. Er appelliert an die Kirchen in Deutschland, den Menschen und Kirchen im Sudan in Fürbitte und Hilfsbereitschaft verbunden zu bleiben. Der Beauftragte zeigte sich angetan von der Arbeit, die deutsche Hilfsorganisationen unter schwierigen Verhältnissen leisten. Nötig sei „die Kraft des Heiligen Geistes und den in seinem Geist tapferen Einsatz vieler Menschen.“ Der Sudan wird von einem radikal-islamischen Regime regiert. Gegen Staatspräsident Omar al Baschir hat der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag am 4. März einen Haftbefehl wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit ausgestellt. Von den rund 30 Millionen Einwohnern des Sudan sind 65 Prozent Muslime. Die 24 Prozent Christen und 11 Prozent Anhänger von Naturreligionen leben meist im Süden des Landes.