19.11.2009
Iran: Inhaftierte Christinnen nach 9-monatiger Haft entlassen
IGFM: Die Freilassung der beiden Konvertitinnen muss bedingungslos sein Pastor wegen Kritik am erzwungenen Koran-Unterricht für christliche Kinder inhaftiert
Iran: Inhaftierte Christinnen nach 9-monatiger Haft entlassen
IGFM: Die Freilassung der beiden Konvertitinnen muss bedingungslos sein
Pastor wegen Kritik am erzwungenen Koran-Unterricht für christliche Kinder inhaftiert
Frankfurt am Main / Teheran (19. November 2009) - Die beiden iranischen Konvertitinnen zum Christentum Maryam Rostampour und Marzieh Amirizadeh sind am gestrigen Mittwoch aus dem berüchtigten Teheraner Evin-Gefängnis entlassen worden. Die Freilassungen waren schon seit längerer Zeit erwartet, aber immer wieder hinausgeschoben worden, weil offenbar Bedingungen an die Entlassung geknüpft werden sollten, berichtet die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM).
Nach Erkenntnissen der IGFM sei es bei Konvertiten im Iran üblich, dass Haftentlassungen an Verhaltensregeln gebunden werden, die die Religionsfreiheit von Ex-Muslimen einschränken. Daher fordert die IGFM die bedingungslose Freiheit der beiden Konvertitinnen. Das Recht des „unverkürzten" Religionswechsels und auf Glaubensverkündigung wird in dem vom Iran ratifizierten „Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte" garantiert.
Die zum Christentum übergetretenen Iranerinnen, Maryam Rostampour (geboren 1982) und Marzieh Amirizadeh Esmaeilabad (geboren 1979), befanden sich seit dem 5. März 2009 im Teheraner Evin-Gefängnis in Haft. Beide wurden des "Verstosses gegen die staatliche Sicherheit" und "Mitwirkens an illegalen Zusammenkünften" beschuldigt.
Die IGFM befürchtet, dass sie, wie andere freigelassene Christen auch, erneut zu gerichtlichen Anhörungen vorgeladen werden. Maryam und Marzieh waren vielbeachtete „Gefangene des Monats" der IGFM und des evangelischen Nachrichtendienstes „idea" im Mai 2009.
IGFM: Pastor hat nur das Menschenrecht auf Meinungsfreiheit ausgeübt
Die IGFM appelliert jetzt auch, den am 12. Oktober 2009 in der Provinz Guilan inhaftierten Pastor Youcef Nadarkhani freizulassen. Der Pastor war wegen seines Protestes gegen den Zwangsunterricht im Koran für christliche Kinder eingesperrt worden. Die IGFM: „Pastor Nadarkhani hat nur die ihm zustehenden Menschenrechte auf Meinungsfreiheit ausgeübt!" Die IGFM hebt in Verbindung mit dem Recht auf Religionsfreiheit den Appell von Papst Benedikt XVI am 29.Oktober 2009 zur Wahrung der Rechte der christlichen Minderheit an den neuen iranischen Vatikan-Botschafter Akbat Naseri hervor.