02.10.2009

Deutschland: Nach Urteil zum Schulgebet hoffen Christen auf gleiche Rechte

Die Bundeskoordinatorin der Gebetsinitiative „Mütter in Kontakt“, Martina Kersten

Deutschland: Nach Urteil zum Schulgebet hoffen Christen auf gleiche Rechte

Die Bundeskoordinatorin der Gebetsinitiative „Mütter in Kontakt“,

Martina Kersten

Weil der Stadt/Marburg (idea) – 03. Oktober 2009 - Nach dem Urteil des Berliner Verwaltungsgerichts zu muslimischen Gebeten an Schulen hoffen nun auch christliche Gebetsinitiativen auf mehr Freiräume.

Das Gericht hatte am 29. September entschieden (s. Artikel oben), dass ein 16-jähriger Muslim außerhalb der Unterrichtszeit einmal täglich sein islamisches Gebet verrichten darf. Wenn nötig, müsse das betroffene Gymnasium im Stadtteil Wedding dafür entsprechende Räumlichkeiten zur Verfügung stellen. Die Bundeskoordinatorin der Gebetsinitiative „Mütter in Kontakt“, Martina Kersten (Weil der Stadt bei Stuttgart), äußerte gegenüber idea die Hoffnung, dass nun auch Schülergebets- und -bibelkreise weniger Steine in den Weg gelegt bekommen. Sie wisse, dass einigen christlichen Schülergruppen keine Räumlichkeiten für ein Pausengebet oder eine Andacht zur Verfügung gestellt wurden, um die weltanschauliche Neutralität der Schule zu wahren. Bundesweit gibt es 1.027 Gebetsgruppen von Müttern, die sich meist in Privaträumen treffen. „Wir verzichten auf Treffen innerhalb staatlicher Schulen, weil es sonst zu Problemen kommen würde. Wenn man uns die Tür öffnen würde, müsste man auch andere Gruppierungen zulassen“, sagte Kersten. Lehrer und Schüler sollten aber die Möglichkeit haben, ihren christlichen Glauben auch an der Schule zu leben. Die Leiterin der Schüler-SMD (Studentenmission in Deutschland), Kerstin Sulzberger (Marburg), sagte, in den meisten Fällen gebe es keine Probleme für Schülerbibelkreise, eine Räumlichkeit zu bekommen. Man werde nach dem Urteil die Schüler ermutigen, in Gesprächen gegebenenfalls auf die Entscheidung des Gerichts hinzuweisen. Schülern, denen ein christlicher Treff an der Schule verwehrt wird, empfiehlt das Werk auf seiner Internetseite, das Gespräch zu suchen und für die Situation zu beten. „Notfalls trefft euch ,undercover’ (zum Beispiel in der Pause zum Beten irgendwo auf dem Hof oder im Gang zusammenstellen, das kann keiner verbieten).“ Die Schüler-SMD hat bundesweit Kontakt zu etwa 800 Schülerbibelkreisen.