13.12.2010

Katar: Kritik an der Vergabe der Fußball-WM 2022

FIFA-Präsident sieht Arroganz des Abendlandes

Katar: Kritik an der Vergabe der Fußball-WM 2022

FIFA-Präsident sieht Arroganz des Abendlandes

 

FIFA-Präsident Sepp Blatter hat sich jetzt erstmals zur Kritik an der Vergabe der Fußball-WM 2022 an Katar geäußert. In den Reaktionen insbesondere aus Europa schimmere für den Schweizer “tatsächlich ein wenig die Arroganz des Abendlandes christlicher Prägung” durch. Und weiter: “Wenn man etwas über den Tellerrand hinausblickt und sich die Spannungen vor Augen führt, die zwischen der muslimischen und westlichen Welt bestehen, dann ist es doch eine ganz außerordentliche Entscheidung, eine Fußball-WM in den arabischen Raum zu vergeben.” (Quelle: n-tv).

Der Islam ist in Katar Staatsreligion und das islamische Recht, die Scharia, die Quelle aller Gesetzgebung.

Die Weitergabe des christlichen Glaubens an Muslime ist strikt verboten.  Seit Jahren erlaubt die Regierung Katholiken, Orthodoxen, Anglikanern und anderen protestantischen Denominationen das Feiern von Gottesdiensten in Privathäusern.

Ehemalige Muslime verfolgt: Einheimische Christen sind weniger frei: Der Übertritt vom Islam zu einer anderen Religion wird als Abfall vom Islam (Apostasie) betrachtet und gilt als Verbrechen gegen die Umma, die Gemeinschaft der muslimischen Gläubigen. Seit der Unabhängigkeit des Landes (1971) ist jedoch keine offizielle Hinrichtung oder andere Bestrafung für Apostasie bekannt. Dennoch sind Muslime, die Christen wurden, ernster Verfolgung ausgesetzt, sowohl vonseiten ihrer Familien und der Gesellschaft als auch von der Regierung.

Konvertiten leben Glauben heimlich: Aus diesem Grund bleiben Christen mit muslimischem Hintergrund anonym und wollen aus Angst vor Bloßstellung und Schikane auch keinen Kontakt zu anderen Konvertiten pflegen. Die meisten sind im Ausland zum Glauben gekommen.

Einfuhr von Literatur wird kontrolliert: Die Regierung reguliert, kontrolliert und zensiert Veröffentlichungen und die Einfuhr und Verteilung von nicht-islamischer Literatur. Einzelpersonen und religiösen Gruppen ist es erlaubt, Bibeln und andere religiöse Literatur für den persönlichen Gebrauch einzuführen. Zusätzlich ist religiöses Material an Ostern und Weihnachten bereits in örtlichen Geschäften erhältlich.

Mission verboten: Vor einigen Jahren trat ein neues Strafgesetzbuch in Kraft: Einzelpersonen, die bei der Mission von Muslimen unter dem Dach einer Organisation oder Gesellschaft ertappt werden, können mit einer Haftstrafe von bis zu zehn Jahren belangt werden. Wenn im eigenen Namen für eine nicht-islamische Religion geworben wird, liegt die Gefängnisstrafe bei bis zu fünf Jahren.

Kirche für ausländische Christen: Im Mai 2008 wurde in Doha die erste katholische Kirche seit 1.400 Jahren eröffnet. Das Haus soll den vor allem ausländischen Katholiken als Gebetsstätte und Gemeindezentrum dienen. Auf einen Glockenturm oder ein von außen sichtbares Kreuz mussten die Christen gemäß den rechtlichen Vorschriften verzichten. Neben der eigentlichen Kirche umfasst der Komplex auch Tagungseinrichtungen, Gästeräume, eine Bibliothek und ein Cafe. Später sollen weitere Konfessionen im Gebäudekomplex in Doha dazukommen.

Werden Sie Gebetspate! Katar ist ein Land der dreijährigen Gebets- und Hilfskampagne „Gefährlicher Glaube“ für Christen in der islamischen Welt. 10 Minuten beten für verfolgte Christen und ehemalige Muslime.

Quelle: Open Doors /koptisch.wordpress