14.12.2010

Ägypten: Christen und Muslime demonstrieren für Freilassung unschuldiger Demonstranten

38 Jugendliche sind unter den eingesperrten Christen

Ägypten: Christen und Muslime demonstrieren für Freilassung unschuldiger Demonstranten

38 Jugendliche sind unter den eingesperrten Christen

 

 

KAIRO, 14. Dezember 2010 (ZENIT.org).- Die Ägyptische Union für Menschenrechte hat am Samstag vor dem Höchsten Gericht eine Demonstration für die Freilassung minderjähriger und erwachsener Kopten demonstriert. Sowohl Christen als auch Muslime nahmen an der Kundgebung teil. Sie forderten auch die Bestrafung des Gouverneurs von Giseh, nahe der berühmten Pyramiden. Der Chef des Regierungsbezirks ist dafür verantwortlich, dass ägyptische Sicherheitskräfte am 24. November in eine unbewaffnete Menge Demonstrierender schossen, die sich gegen die Baustopp einer Kirche richteten.

Drei Menschen wurden dabei getötet und mehr als achtzig Menschen wurden verletzt, darunter 38 Kinder. Die Polizei nahm 138 Kopten fest, darunter 20 Demonstranten unter 18 Jahren, die sich noch immer im Jugendgefängnis von El Marg befinden.

Aidan Clay von der US-amerikanischen Organisation International Christian Concern (ICC), die die Situation der Christen in der Welt überwacht, sagte: „Während die meisten Angriffe gegen die ägyptischen Christen vom muslimischen Mob begangen werden, war der Übergriff von Talbiya auf unbewaffnete Demonstranten der erste Vorfall in der jüngsten Zeit, der von Zweigen der ägyptischen Regierungen autorisiert und von ägyptischen Sicherhheitskräften durchgeführt wurde. Christenfeindliche Verfolgung in Ägypten erreicht damit eine neue Qualität, wenn Kopten nicht mehr nur diskriminiert werden, sondern die Regierung auf sie zielt und ermordet."

Der ägyptische Staatspräsident Hosni Mubarak sollte sofort eingreifen und diejenigen, die den Übergriff gestattet hätten, der Gerechtigkeit zuführen sowie diejenigen freilassen, die zu Unrecht eingesperrt wurden, besonders die Kinder. „Wenn nichts unternommen werden, werden dies als Unterstützung der Gewalt gegen Christen durch die Regierung betrachtet. (mk)