19.12.2010

Deutschland: Papstrede im Bundestag in 2011

Künast korrigiert Kritiker unter den Grünen

Deutschland: Papstrede im Bundestag in 2011

Künast korrigiert Kritiker unter den Grünen

 

Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Renate Künast hat Bedenken in ihrer Partei gegen eine Papst-Rede im Bundestag zurückgewiesen

«Der Papst ist eingeladen, das ist in Ordnung so», sagte sie dem Nachrichtenmagazin «Der Spiegel»: «Da gehen wir hin, und zwar respektvoll.» Damit korrigierte Künast den Parlamentarischen Geschäftsführer Volker Beck, der sich noch am Freitag im Namen der grünen Bundestagsfraktion skeptisch zur geplanten Papst-Rede geäußert hatte.

 Der Bundestag sei zu Recht zurückhaltend mit Einladungen an ausländische Staatsgäste, hatte Beck gesagt. Der Papst komme in erster Linie in seiner Eigenschaft als Oberhaupt der katholischen Kirche nach Deutschland. Laut «Spiegel» begründete Beck seine Ablehnung zudem mit der Haltung Benedikts XVI. gegenüber Homosexualität: «Der Papst hält mich für 'objektiv ungeordnet', so viel zur Toleranz des Papstes gegenüber Schwulen und Lesben.» Becks Parteifreund Christian Ströbele kündigte an, den Plenarsaal bei einer Papst-Rede zu verlassen. In der CDU, aber auch in den eigenen Reihen waren die Äußerungen kritisiert worden.

 Künast plädierte nun dafür, nach Benedikt XVI. auch anderen Glaubensführern Rederecht im Bundestag einzuräumen: «Uns liegt am Herzen, alle Religionsgemeinschaften gleich zu behandeln.»

 Der Papst wird sein Heimatland vom 22. bis 25. September nächsten Jahres besuchen. Bei seinem ersten Staatsbesuch in Deutschland wird das 83-jährige Oberhaupt der katholischen Kirche neben einer Visite in der Hauptstadt Berlin auch die Bistümer Freiburg und Erfurt besuchen. epd