22.12.2010

Deutschland: Religionskritischen Äußerungen

Pöttering: Lindner führt FDP auf „gefährlichen Pfad“

Deutschland: Religionskritischen Äußerungen

Pöttering: Lindner führt FDP auf „gefährlichen Pfad“

 

Berlin (idea) – Scharfe Kritik an religionskritischen Äußerungen von FDP-Generalsekretär Christian Lindner übt der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung und ehemalige Präsident des Europaparlaments, Hans-Gert Pöttering (CDU).

Lindner lehnt ein christlich-jüdisches Leitbild für Deutschland ab. Das Christentum sei hier nicht die Staatsreligion, erklärte er. Damit führe Lindner die FDP auf einen „gefährlichen Pfad“, schreibt Pöttering im Internet-Magazin „The European“ (Berlin). Ein Kurswechsel hin zu einer laizistischen Partei, die Religion und Staat strikt trennt, würde nach Pötterings Ansicht zu einer weiteren Wählererosion für die FDP führen. Er verweist auf die Bundestagswahl 2009: Damals seien 34 Prozent der FDP-Wähler katholisch und 33 Prozent evangelisch gewesen. Lindner gehe auch fehl, wenn er das christlich-jüdische Leitbild Deutschlands für integrationshemmend halte. Muslime hätten eine starke Bindung an Glaube und Religion; der Islam sei für sie identitätstiftend. Eine laizistische Gesellschaft ohne nennenswerte Rolle der Kirchen und ohne gesellschaftlichen Einfluss religiöser Überzeugungen würde nach Pötterings Überzeugung bei muslimischen Bürgern auf Unverständnis stoßen. Die Kirchen stellten kein Hindernis, sondern eine wesentliche Hilfe zur Integration dar, nämlich als Ansprechpartner im religiösen und kulturellen Dial