25.12.2010

Nigeria: 20 Tote bei Anschlägen auf Christen

Lagos, 25.12.2010 (KAP) In der Stadt Jos in Zentralnigeria sind am Heiligen Abend bei Bombenattentaten 20 Menschen ums Leben; sieben weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Nach Informationen der Zeitung „Leadership Weekend“ explodierten insgesamt vier Bomben in der Altstadt. Einer der Sprengsätze war ganz in der Nähe einer katholischen Kirche platziert. Als er explodierte, seien mehrere Menschen, die auf dem Weg zum Gottesdienst waren, ums Leben gekommen. Wer hinter den Anschlägen steckt, ist noch unklar. Beobachter gehen davon aus, dass es sich um radikale Muslime handeln könnte. Dafür spricht, dass alle vier Bomben in vorwiegend christlichen Gebieten deponiert waren. Außerdem sei für die Tatzeit der Heilige Abend gewählt worden.

Feuergefecht vor Kirche: In der Stadt Maiduguri im Nordosten Nigerias haben mutmaßliche Mitglieder einer Islamisten-Sekte am Heiligen Abend Christen bei einer Weihnachtsmesse angegriffen. Das Militär habe die Angreifer nach einem mehrminütigen Feuergefecht vor einer Kirche in die Flucht geschlagen, teilte ein Armee-Sprecher mit. Niemand sei verletzt worden. Anderen Medienberichten zufolge kostete der Angriff allerdings sechs Menschenleben, eine Kirche sei in Flammen aufgegangen. Bei den Angreifern soll es sich um mutmaßlich Mitglieder der „Boko Haram“-Sekte gehandelt haben. Die Gruppe wird seit dem vergangenen Jahr im Norden des Landes für eine Serie religiös motivierter Angriffe verantwortlich gemacht. Nicht immer ist die Gewalt gegen Christen in Nigeria aber originär religiös motiviert. Oft geht es hauptsächlich um Zugang zu Land, Ressourcenverteilung und ethnische Konflikte.

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