28.01.2010
Indien: Drei katholische Kirchen in Karnataka angegriffen
Bischöfe weisen Diebstahl als Tatmotiv zurück
Indien: Drei katholische Kirchen in Karnataka angegriffen
Bischöfe weisen Diebstahl als Tatmotiv zurück
BHATKAL, 28. Januar 2010 (ZENIT.org).- Die Gewalttätigkeiten gegen die Christen in Indien sind in den letzten Tagen eskaliert. Lag das Zentrum in den letzten Monaten eher Orissa so kommt es nun auch in anderen Bundesstaaten zu Übergriffen.
In der vergangenen Woche wurde in Bhatkal (Karnataka) mehrere Kirchen und christliche Einrichtungen das Ziel von Anschlägen fundamentalistischer Hindus.
Kurz nachdem Menschen in Indien von gewissen Angriffen auf indische Staatsbürger in Australien erfahren hatten, drohten sie der Regierung mit Gewaltakten, in dem Fall, dass diese keine Sanktionen ergreifen würde. Dort kamen zwei Inder zu Tode. Die Vorgänge ereigneten sich im Rahmen des 60. Nationalfeiertages der Unabhängigkeit der Indischen Republik, die unter strengen Sicherheitsvorkehrungen stattfanden.
Wie die Nachrichtenagentur Asianews berichtete, gehen indische Behörden davon aus, das extrmistische Hindugruppen hinter den Anschlägen stehen.
Eine Gruppe namens „Sri Ram Sena“, SRS (Legionäre des Herrn Rama) bezichtigte in einer Erklärung vom 19. Januar die Christen in Indien bezichtigt, Teil einer Verschwörung gegen indische Hindus in Australien zu sein.
Wurden jetzt insgesamt drei christliche Zentren angegriffen, drohe SRS mit einem Angriff größeren Ausmaßes, bei dem alle christlichen Kirchen der Region Bhaktal zerstört werden sollen. Nach Ablauf des Ultimatums, wurden in der katholischen Kapelle von Taranmakki die Glasvitrine der Muttergottesstatue zerstört und die Lourdesgrotte der Pfarrei St. Antonius verwüstet und eine Darstellung des Muttergottes in Inkal zerstört.
Die Bischöfe haben die Anschläge in Karnataka verurteilt und die Behörden aufgerufen, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um weitere Gewalttaten zu verhindern. Am 26 . Januar wies Msgr. Thomas Antony Vazhappilly, der katholische Oberhirte von Mysore gegenüber Ucanews, das von der Polizei angeführte Tatmotiv „Diebstahl und Raub“ zurück, da aus den Gotteshäusern nichts entwendet worden sei.
Die katholische Kirche und die Christen der indischen Bundesstaaten sind in den letzten Monaten häufig zur Zielscheibe von Vorwürfen geworden, die von „illegalen Massenkonversionen“ sprechen. Diese Ansicht vertritt die nationalistische Oppositionspartei „Baratiya Janata Party“ (BJP), die in verschiedenen Zonen des Subkontinents einen großen Einfluss hat.
(AR)