26.09.2010

Deutschland/Iran: Kein Aufschrei bei Verbrennungen hunderter Bibeln im Iran

Die evangelische Nachrichtenagentur „Idea“ weist in einem Bericht vom 24. September 2010 darauf hin, daß Politik, Medien und Öffentlichkeit bei Bücherverbrennungen völlig unterschiedlich reagieren, je nachdem, ob es sich um den Koran oder um die Bibel handelt.

Wie „Idea“ feststellt, finde bei einer angekündigten, aber nicht vollzogenen Koranverbrennung ein weltweiter „Aufschrei“ statt, bei tatsächlich erfolgten Bibelverbrennungen herrsche hingegen Schweigen allenthalben: {„Bei Verbrennungen religiöser Bücher misst die Weltöffentlichkeit offenbar mit zweierlei Maß. Während eine angedrohte Koranverbrennung durch eine kleine christliche Gemeinschaft in den USA weltweit Empörung auslöste, blieb das Verbrennen von hunderten Bibeln im Iran ohne Reaktion aus Politik, Kirchen und Religionsgemeinschaften“. Ende Mai 2010 wurden in der westiranischen Grenzstadt Sardasht hunderte Alte und Neue Testamente beschlagnahmt und verbrannt. Dies geht aus Internetveröffentlichungen der paramilitärischen Revolutionsgarden hervor: Demnach seien hunderte Bibeln von Aserbaidschan aus eingeschmuggelt worden; sie sollten im Land verteilt werden. Allerdings seien diese „pervertierten Torahs und Evangelien“ beschlagnahmt und verbrannt worden. Während der für den 11. September 2010 vorgesehene, aber kurz vorher abgesagte Koranverbrennungs-Plan durch den unbedeutenden Sektenpastor Terry Jones für weltweite Empörung sorgte und zur Ermordung von Christen im Rahmen islamischer „Protestaktionen“ führte, nahmen Politik und Öffentlichkeit kaum Notiz von der iranischen Bibelverbrennung. Gegen die angekündigte Koranverbrennung hatten hingegen führende Staatsmänner wie US-Präsident Obama und die deutsche Bundeskanzlerin Merkel ebenso entschieden protestiert wie muslimische Verbände, Kirchen und christliche Dachorganisationen}. 

Hessischer Rundfunk ließ für Sendung eine Bibel verbrennen!

Aber auch Bibelverbrennungen mitten in Deutschland lösen keinen Aufschrei des Entsetzens aus, sondern sorgen allenfalls für kleine Randnotizen in den Medien. So wurde z.B. im Juli 2007 in einem Beitrag des Hessischen Rundfunks für die kirchenkritische Sendung „Hardliner des Herrn“ eine Bibel verbrannt. Tilman Jens, der Autor des Films, erklärte damals, daß es ihm darum gehe, die Heilige Schrift als ein „Instrument der Angst“ und als „Gottes Feuerschwert“ vorzuführen. Damals fragte Unions-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Bosbach (CDU), was wohl in Deutschland passieren würde, wenn es der Koran statt der Bibel gewesen wäre, den man in einer Fernsehsendung verbrannt hätte.

Ein weiteres Beispiel einer Bibelverbrennung, die keinerlei empörte Reaktion in Mainstream-Medien und Politik auslöste, geschah vor einem Jahr:

Am 26. September 2009 demonstrierten über tausend Lebensrechtler in Berlin bei ihrem „Marsch für das Leben“ gegen Abtreibung. Dabei wurden schweigend 1000 weiße Kreuze getragen, um an die ermordeten Kinder im Mutterleib zu erinnern. Linksradikale Randalierer hatten jedoch aus Protest eine Bibel angezündet und das brennende Buch den betenden Lebensrechtlern entgegengeschleudert. Weihbischof Andreas Laun (Salzburg) griff sofort ein und löschte den Brand, so daß die Heilige Schrift nicht völlig verbrannt wurde. Der Vorgang geschah ausgerechnet in der Nähe jenes Bebelplatzes, auf dem 1933 eine Bücherverbrennung der Nationalsozialisten stattfand. {Quelle: European Israel Press: Von Felizitas Küble, Leiterin des Christoferus-Werks eV in Münster –