02.02.2011
Christenverfolgung: EU-Außenminister uneins
Keine gemeinsame Erklärung zum Schutz der Religionsfreiheit
Christenverfolgung: EU-Außenminister uneins
Keine gemeinsame Erklärung zum Schutz der Religionsfreiheit
BRÜSSEL/ BERLIN, 3. Februar 2011 (ZENIT.org <http://www.zenit.org/> /idea
<http://www.idea.de/> ).- Beim Thema Christenverfolgung sind die
EU-Außenminister uneins: Sie konnten sich am 31. Januar in Brüssel nicht auf
ein gemeinsames Dokument zum Schutz der Religionsfreiheit verständigen. Der
Grund: Einige wollten nicht, dass speziell die Unterdrückung und Verfolgung
von Christen erwähnt wird. Darauf hatte vor allem Italien gedrängt, denn
Christen machten den größten Anteil der religiös verfolgten Minderheiten
aus.
Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton bestätigte, dass einige Staaten den
Wunsch geäußert hätten, die Lage einzelner religiöser Gruppen stärker zu
betonen. Das Europaparlament hatte zuvor von den Außenministern Schritte
verlangt, um den bedrohten christlichen Glaubensgemeinschaften überall in
der Welt Sicherheit und Schutz zu bieten". Der deutsche Europaabgeordnete
Elmar Brok (CDU) beklagte, dass in dem Entwurf der Außenminister Christen
nicht speziell erwähnt würden. Generell wird freilich der Einsatz der EU für
die Religionsfreiheit betont. Das Dokument ist jetzt zur Überarbeitung an
die zuständigen Arbeitsgruppen verwiesen worden.
Die Sprecherin für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Erika Steinbach (Berlin), bezeichnete es als
zutiefst bedauerlich, dass auf europäischer Ebene keine Einigung darüber
erzielt werden konnte, die Situation der Christen als größte verfolgte
religiöse Minderheit zu erwähnen. Eine allgemeine Äußerung entfalte eine zu
geringe Wirkung. Nur die Nennung von Tätern und Opfern erlaube es, die Lage
der Christen zu verbessern. Verallgemeinerungen verharmlosten die
lebensbedrohliche Situation vieler Christen. Nach Schätzungen werden
mindestens 100 Millionen wegen ihres Glaubens verfolgt.