24.02.2011
Ägypten: Gewaltverbrechen an Kopten
HÖXTER/ ASSIUT, 25. Februar 2011 (ZENIT.org <http://www.zenit.org> ).- In dieser Woche sind mehrere Gewaltverbrechen an koptischen Christen in Ägypten bekannt geworden. Am Sonntag erschossen Uniformierte Pater Kosmas vom Kloster St. Bischoi in Wadi El Natrun zwischen Kairo und Alexandria. Ein Mitbruder, Pater Yonan wurde entführt. Das gab der koptisch-orthodoxe Bischof Anba Damian, Generalbischof in Deutschland, am Donnerstag bekannt. Der Aufenthaltsort des Entführten ist noch immer unbekannt.
Augenzeugen berichten von Soldaten, die diese Verbrechen begangen hätten, als sie dabei waren, mit Bulldozern eine zum Schutz des Konvents errichtete Mauer nieder zu reissen. Sie war erst während der Revolution, die sich zwischen dem 25. Januar und dem 11. Februar ereignete, errichtet worden - auf Rat der Armee selbst, nachdem die Polizei von sämtlichen Wachposten abgezogen worden war und die Bürger den Schutz vor Plünderern selbst in die Hand nahmen.
Außerdem wurden einige Mitarbeiter des Klosters erheblich verletzt. Die Agression, der Wut und der Hass der Angreifer seien nicht zu übersehen gewesen, kommentierte Bischof Anba Damian den Gewaltakt. "Gestern beabsichtigte ich, den Militärattachee in Berlin zu besuchen, um mit ihm die Problematik zu besprechen, jedoch bestand er darauf, zuerst mit dem Botschafter Ägyptens der alten maroden Regierung zu sprechen, was ich ablehnte", erklärte der Bischof
Die Hintergründe liegen nicht nur in diesem Fall im Dunklen. Pater David Boutros, Hirte der Kirche des Heiligen Tadros, wurde in seiner Wohnung in der ägyptischen Kleinstadt Schatb nahe der mittelägyptischen Stadt Assiut am Dienstag erstochen entdeckt. Er war zwei Tage nicht in der Kirche erschienen. Die Tat ereignete sich möglicherweise bereits am Samstag. Um sein Haus standen Tausende von Christen. Die islamistische Gruppe Jamaat Islamiya wies derweil Beschuldigungen, derzufolge sie darin verstrickt sei, zurück.